Salzburger Künstler malte Papst-Benedikt-Porträt für Rom

20. November 2014 in Chronik


Hans Weyringers Glasfenster ziert Sakristei der "Anima"


Salzburg-Rom (kath.net/KAP) Der Salzburger Künstler Hans Weyringer hat für die Kirche der deutschsprachigen Katholiken in Rom, "Santa Maria dell'Anima", ein Portrait des emeritierten Papstes Benedikt XVI. geschaffen. Das Bild wird künftig die Sakristei der Kirche zieren, wo bereits alle deutschsprachigen Päpste verewigt sind - außer dem jetzt emeritierten aus Bayern. Diese Lücke werde nun geschlossen, freute sich Franz Xaver Brandmayr, Rektor der "Anima". Übergeben wurde das Porträt kürzlich durch eine von Weyringer angeführte Abordnung der Bruderschaft "Santa Maria dell'Anima", wie ORF Salzburg am Dienstag berichtete.

Dass das Porträt Benedikts vom Salzburger Künstler angefertigt wurde, "war eine Fügung", betonte Brandmayr. Ein Besuch Weyringers in Rom auf Einladung des Anima-Rektors mündete in den künstlerischen Auftrag. Aus der ursprünglichen Idee einer Skulptur wurde schließlich ein Glasfenster, dessen Schichten antike Kunstfertigkeit und hochmoderne Techniken vereinigen.

Maß für das Porträt nahm der Künstler bei einer Privataudienz bei Benedikt XVI. - der ebenfalls Mitglied der Bruderschaft ist - im Frühling. "Am 12. Mai wurde ich dort empfangen und bin mit einer Zeichenmappe zum Papst gekommen. Aus den ursprünglich geplanten 15 Minuten sind dann 50 Minuten geworden. Es war ein fantastisches Gespräch", schilderte Weyringer.

30 Salzburger in Bruderschaft

Gemeinsam mit 30 anderen Salzburgern gehört Weyringer gehört der Bruderschaft "Santa Maria dell'Anima" an, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen, als es dort ein Hospiz für deutsche Rom-Pilger gab. Aufgabe der Salzburger Mitglieder ist vor allem die Förderung der Kirchenmusik. Eines der insgesamt 150 Mitglieder ist der bekannte ORF-Moderator von "Klingendes Österreich", Sepp Forcher. Auch der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Kardinal Müller gehört der Vereinigung an.

Die Bruderschaft trägt seit über 600 Jahren Sorge für das Päpstliche Institut gleichen Namens, das seit 1406 direkt dem Heiligen Stuhl untersteht. Dieses Privileg gab auch der Bruderschaft einen besonderen Rang. So finden sich von Anfang an hochrangige Mitglieder der päpstlichen Kurie und großer Familien des Heiligen Römischen Reiches (deutscher Nation) in dieser Bruderschaft.

Derzeit kümmert sich die Bruderschaft vor allem um die Erhaltung und Verschönerung der Renaissance-Kirche, um die Pflege des Archivs (des bedeutendsten Privatarchivs von Rom), die Förderung der Kirchenmusik und den einzuleitenden Seligsprechungsprozess für Papst Hadrian VI.

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