Widerstand gegen Abtreibungsklinik in Stuttgart

11. November 2014 in Deutschland


Christen protestieren mit Unterschriften und Demo – Es gibt kein öffentliches Interesse am Töten von Kindern


Stuttgart/Weinheim (kath.net/idea) In Stuttgart formiert sich Widerstand gegen eine neue Abtreibungsklinik. Sie wird von dem Arzt Friedrich Stapf eingerichtet, der nach eigenen Angaben in seiner bisherigen Praxis jährlich mehr als 2.000 Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Sein bisheriger Mietvertrag endet Anfang Januar. Nach längerer Suche nach einem Ersatz ist er im Stuttgarter Norden fündig geworden. Wie die „Europäischen Bürgerinitiativen zum Schutze des Lebens und der Menschenwürde“ (Weinheim) erfahren haben, handelt es sich um das „Maybach-Center“. Eine Unterschriftenaktion soll die Vermietung durch eine österreichische Immobilien-Firma verhindern. Jeder Mensch habe „ein uneingeschränktes Recht auf Leben“, so die Initiative. Dabei spiele es keine Rolle, ob der Mensch geboren oder noch nicht geboren ist: „Alle Menschen besitzen von der Empfängnis an dieselben Menschenrechte.“ Die Vereinigung droht, das achtgeschossige repräsentative Gebäude künftig als „Maybach-Tötungs-Center“ bekanntzumachen.

Es gibt kein öffentliches Interesse am Töten von Kindern

Auch eine Demonstration vor dem Stuttgarter Rathaus am 14. November wendet sich gegen die neue Klinik. Veranstalter sind der baden-württembergische Landesverband der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) und der Pforzheimer Kreis, zu dem sich Christen in der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) zusammengeschlossen haben. Sie fordern den Gemeinderat der Landeshauptstadt auf, die notwendige Umwidmung des Geschäftshauses, in dem Stapf Räume mieten will, nicht zu genehmigen. Im Stadtparlament selbst hat sich bisher nur die AfD gegen eine Abtreibungsklinik ausgesprochen. Der dem Pietismus nahestehende Mediziner und AfD-Stadtrat Heinrich Fiechtner erwartet, dass die Stadt keine Mittel für neue Räume bereitstelle. Das Töten von Kindern liege nicht im öffentlichen Interesse. Außerdem gehöre es nicht zu den Aufgaben der Stadt, wirtschaftliche Defizite von privaten Unternehmen auszugleichen. Dagegen betonte der für Krankenhäuser zuständige Bürgermeister Werner Wölfle (Bündnis 90/Die Grünen), dass die Stadt weiter „das Angebot von qualifizierten Schwangerschaftsabbrüchen“ haben wolle. Laut Stapf macht die Stuttgarter Praxis „monatlich weniger Gewinn vor Steuern als das, was ein angestellter Arzt in ihr verdient“.

Statt „Pro Familia“ besser „Contra Familiam“

Die Leitende Ärztin der Organisation „Pro Familia“ in Stuttgart, Marion Janke, warnte vor einer „gravierenden Versorgungslücke“, wenn Stapf keine neuen Räume bekommt. Dieser Ansicht widersprach AfD-Stadtrat Fiechtner in einer Gemeinderatssitzung. Eine Gesellschaft, die Schwangeren mit finanziellen Nöten nicht helfe, stelle ihre Existenz in Frage. Fiechtner empfahl „Pro Familia“, sich in „Contra Familiam“ umzubenennen.

Der CDL-Landesvorsitzende, Josef Dichgans (Überlingen), kritisierte ebenfalls „Pro Familia“. Die Organisation, die nahezu vollständig durch öffentliches Geld finanziert werde, sei eine der größten Beratungsstellen für Frauen mit Schwangerschaftskonflikten. Sie stelle Bescheinigungen aus, die zur straffreien Abtreibung berechtigen. „Wie kann eine Organisation ergebnisoffen und für das Leben des Kindes beraten, die es zu ihrer Sache macht, einem auf Gewinn-Erzielung ausgerichteten ‚Arzt‘ Abtreibungsräume zu verschaffen?“, fragt der Jurist.

´Aaron´ - Eindrückliches Kurzvideo gegen Abtreibung (Englisch)




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