'Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet…'

6. November 2014 in Kommentar


Schon jetzt steht das Tagesevangelium am Eröffnungstag der Bischofssynode 2015 fest. Der Heilige Geist führt Regie. Gastbeitrag von Generalvikar Martin Grichting


Vatikan (kath.net) Dieses Jahr folgen wir in der Liturgie dem Lesejahr A. Nächstes Jahr folgen wir in der Liturgie dem Lesejahr B. Am 27. Sonntag im Jahreskreis werden wir somit gemäß der kirchlichen Leseordnung im Lesejahr B vom Evangelisten Markus (Mk) Kapitel 10, 2-16 hören. Das steht heute schon fest. Die Verse Mk 10,2-12 lauten: „Die Pharisäer kamen zu Jesus und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und (die Frau) aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet“.

Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum ich Ihnen einen so langen Abschnitt aus der Heiligen Schrift zitiert habe. Und Sie vermuten, dass das etwas mit der Bischofssynode über die Familie zu tun haben könnte. Sie liegen richtig. Ich habe das Zitat allerdings nicht mit Bezug auf die Außerordentliche Bischofssynode 2014 angeführt. Auf dieser Synode wurde ja der Vorschlag Kardinal Kaspers diskutiert, zivilrechtlich geschiedene und wiederverheiratete Gläubige zu den Sakramenten zuzulassen und damit die Ehescheidung und Wiederheirat kirchlich zu legitimieren. Der eingangs gemachte Hinweis auf das Lesejahr B, das erst nächstes Jahr an der Reihe ist, deutet vielmehr an, dass es um das Jahr 2015 geht. Der 27. Sonntag im Jahreskreis wird der 4. Oktober 2015 sein. Das steht heute schon fest. An diesem Tag wird – auch das steht heute schon fest − die Ordentliche Versammlung der Bischofssynode über die Familie beginnen. Der Heilige Geist führt Regie.

Der Verfasser, Prälat Kan. Dr. iur. can. habil. Martin Grichting, ist der Generalvikar des Bistums Chur.

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