In Jesus Christus verliebt...

23. Oktober 2014 in Aktuelles


Franziskus-Perle des Tages: die Liebe zu Gott drängt zum Lobpreis und zur Anbetung. Man kann kein Christ sein ohne die Gnade des Geistes, Kraft des Lebens. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die erste Lesung aus dem Brief an die Epheser (Eph 3,14-21) stand im Mittelpunkt der Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der 29. Woche im Jahreskreis. Paulus beschreibe seine Erfahrung mit Jesus Christus, eine Erfahrung, die ihn dazu gebracht habe, alles zu verlassen, „denn er war in Jesus Christus verliebt“.

So bete der Apostel an: „Ich beuge meine Knie vor dem Vater“ (V. 14). „Er aber, der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir erbitten oder uns ausdenken können“ (V. 20). Der Apostel benutze eine grenzenlose Sprache. Er bete diesen Gott an, der wie ein Meer ohne Strand sei, „grenzenlos, ein unendliches Meer“. Und Paulus bitte den Vater für uns alle: „Er möge euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit schenken, dass ihr in eurem Innern durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt“ (V. 16).

„Paulus bittet den Vater, dass der Geist komme und uns an Stärke zunehmen lasse, dass er uns Stärke gebe“, so der Papst: „Ohne die Kraft des Geistes kann man nicht vorangehen. Unsere Kräfte sind schwach. Man kann kein Christ sein ohne die Gnade des Geistes. Es ist gerade der Geist, der uns das Herz ändert, der uns in der Tugend weitergehen lässt, um die Gebote zu erfüllen“.

Der Apostel bitte den Vater dann um eine weitere Gnade: um die Gegenwart Christi, „damit er uns in der Liebe wachsen lasse“. Die Liebe Christi, die jede Erkenntnis übersteige, könne man allein durch diesen Akt der Anbetung jener unendlichen Größe verstehen:

„Das ist eine mystische Erfahrung des Paulus, und er lehrt uns das Gebet des Lobpreises und das Beten als Anbetung. Vor unseren Begrenztheiten, vor unseren vielen egoistischen Interessen bricht Paulus in diesen Lobpreis aus, in diesen Akt der Anbetung, und bittet den Vater, dass er uns seinen Geist sende, um uns die Kraft zu geben, die uns weitergehen lässt. Dass er uns die Liebe Christi begreifen lasse und dass Christus uns in der Liebe festige. Und er sagt zum Vater: ‚Danke, denn du bist fähig, das zu tun, was wir nicht zu denken wagen’. Das ist ein schönes Gebet... Das ist ein schönes Gebet“.

„Und mit diesem inneren Leben kann man verstehen“, so Franziskus abschließend, „dass Paulus alles verlässt und alles als Unrat ansieht, um Christus zu verdienen und von Christus gefunden zu werden. Es tut gut, so zu denken, es tut gut, Gott anzubeten, auch uns. Es tut uns gut, Gott zu lobpreisen, in diese Welt der Weite, der Großartigkeit, der Großherzigkeit und Liebe einzutreten. Es tut uns gut, da wir so im großen Gebot vorangehen können – dem einzigen Gebot, das die Grundlage aller anderen ist: die Liebe. Gott lieben und den Nächsten lieben“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


© 2014 www.kath.net