Kurienerzbischof sieht Boykott gegen natürliche Verhütung

15. Oktober 2014 in Familie


Natürliche Methoden zur Empfängnisverhütung werden nach Auffassung von Kurienerzbischof Rino Fisichella nicht genug gefördert. Er beklagte weiter, dass die Wissensvermittlung über diese Methoden oft gezielt behindert werde.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Natürliche Methoden zur Empfängnisverhütung werden nach Auffassung von Kurienerzbischof Rino Fisichella nicht genug gefördert. Zu wenig Menschen seien hinreichend über diese Möglichkeiten informiert, sagte der Präsident des päpstlichen Neuevangelisierungsrates am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zur Familiensynode im Vatikan. Er beklagte, dass die Wissensvermittlung über diese Methoden oft gezielt behindert werde. Dies sei in der Öffentlichkeit leider zu wenig bekannt, so Fisichella.

Der Erzbischof lobte die Arbeit in den zehn kleinen Arbeitsgruppen, denen die rund 190 Bischöfe derzeit unterteilt nach Sprachgruppen über den Zwischenbericht der Synode beraten. Fisichella bewertete diese Arbeit als die fruchtbarste Phase der Bischofsversammlung. Die einzelnen Gruppen bildeten die Vielfalt der Weltkirche ab. Ein wichtiges Thema in seinem eigenen Debattenzirkel sei der Wunsch, das Ideal der christlichen Ehe und Familie stärker im Schlussdokument der Synode zu verankern, als es im Zwischenbericht der Fall sei.

Der Präsident der US-amerikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Louisville, Joseph Edward Kurtz, warnte mit Blick auf die hohen Scheidungszahlen in seinem Land vor «sich selbst erfüllenden Prophezeiungen». Viele Menschen seien Opfer von Statistiken, die gegen das Gelingen lebenslanger Ehen sprächen, sagte er auf der gleiche Pressekonferenz.

Auch Kurtz betonte, bei dem am Montag veröffentlichten Bericht handele es sich nur um ein Arbeitspapier; entscheidend sei das Schlussdokument. Kardinal Lluis Martinez Sistach, der Erzbischof von Barcelona, erklärte hingegen, aus seiner Sicht bilde der Zwischenbericht die Debatte der ersten Synodenwoche gut ab. Sie hatte mit teils recht weitreichenden Formulierungen zu wiederverheirateten Geschiedenen und zur Homosexualität für Aufsehen gesorgt. Der Abschlusstext der Synode soll am Samstag verabschiedet werden.

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