Bischofssynode: Kardinal Burke kritisiert einseitige Briefings

14. Oktober 2014 in Weltkirche


Kurienkardinal: „Eine stattliche Anzahl von Bischöfen akzeptiert die Idee der Öffnung nicht, aber nur wenige wissen das“, „das beunruhigt mich sehr!“


Vatikan (kath.net/dh) Kardinal Raymond Burke, Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur, warnt im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“ vor den Folgen einer einseitigen Medienberichterstattung über die Synode. Immer mehr wiederverheirate Geschiedene bekundeten nämlich gegenüber ihren Priestern und Bischöfen den Wunsch, die Eucharistie zu empfangen, weil sie irrtümlicherweise davon ausgingen, Papst Franziskus fordere das. Dabei habe er sich in dieser Frage bisher noch nicht geäußert, so Burke.

„Ich weiß nicht, wie das Briefing gedacht ist, aber mir kommt es so vor, dass etwas nicht gut läuft, wenn die Information manipuliert daherkommt – derart, dass nur auf eine Aussage Gewicht gelegt wird, anstatt treu über die verschiedenen Positionen zu berichten, die vorgebracht worden sind. Das beunruhigt mich sehr! Eine stattliche Anzahl von Bischöfen akzeptiert die Idee der Öffnung nicht, aber nur wenige wissen das. Man spricht nur von der Notwendigkeit, dass sich die Kirche für die Bittgesuche der Welt, von denen Kardinal Kasper im Februar gesprochen, öffnen muss. Dabei sind seine Thesen über die Familie und über eine neue Regelung im Hinblick auf die Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene in Wirklichkeit nichts Neues. Darüber wird ja schon seit 30 Jahren diskutiert.“ Dass diese Diskussionen seit Februar wieder neu entbrannt sind und seither weiter angefacht werden, sei fahrlässig. „All das muss aufhören, denn es verursacht einen großen Schaden für den Glauben.“

Kardinal Burke erwartet, dass Papst Franziskus bald ein klärendes Wort sprechen wird – ein Wort, „das nur in Kontinuität zur Lehre stehen kann, die die Kirche in ihrer ganzen Geschichte verkündet hat“.



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