Papst nimmt Rücktritt von ‚untreuem‘ britischen Bischof an

5. Oktober 2014 in Chronik


Angeschlagene Gesundheit oder doch etwas anderes Grund für den Rücktritt?


Vatikanstadt (kath.net/ KNA)
Papst Franziskus hat den Rücktritt des britischen Bischofs Kieran Conry, dem Leiter der katholischen Diözese Arundel und Brighton, angenommen. Der 63-Jährige, hatte in der vergangenen Woche erklärt, er habe seinen Amtsverzicht eingereicht, weil er seinen priesterlichen Gelübden «untreu» geworden sei. Zugleich versicherte er, seine schon einige Jahre zurückliegenden Handlungen seien «nicht illegal» und beträfen keine Minderjährigen. Die Mitteilung des Bischofs wurde am Wochenende in allen Gottesdiensten seines Bistums verlesen.

Der Vatikan selbst nannte in seiner Mitteilung wie üblich keinen konkreten Grund. Er verwies auf den Kanon 401 Paragraf 2 des katholischen Kirchenrechts. Demnach ist ein Bischof «nachdrücklich gebeten», seinen Rücktritt anzubieten, wenn er wegen seiner «angegriffenen Gesundheit oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund nicht mehr recht in der Lage ist, seine Amtsgeschäfte wahrzunehmen».

Nach einem Bericht der britischen Zeitung «Mail on Sunday» soll der Grund für den Rücktritt eine Liebesbeziehung des Bischofs vor sechs Jahren sei. Außerdem habe Conry in jüngerer Zeit ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau und zweifachen Mutter gehabt.

Conry stand dem südenglischen Bistum Arundel und Brighton seit 2001 vor. Nach seinem Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und der Priesterweihe wurde er unter anderem Privatsekretär des vatikanischen Diplomaten und päpstlichen Gesandten, Erzbischof Bruno Heim, des ersten vatikanischen Botschafters in England seit der Reformation.

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