Hamburger Arzt erreicht Einstweilige Verfügung gegen NDR

2. Oktober 2014 in Deutschland


Versteckt gedrehte Szenen über „Homo-Heilung“ dürfen nicht gezeigt werden


Hamburg (kath.net/idea) Der Hamburger Arzt Arne Elsen hat eine Einstweilige Verfügung gegen das Fernsehmagazin Panorama des Norddeutschen Rundfunks (NDR) erreicht. In einem im Mai ausgestrahlten Beitrag wurde der Christ als „Homo-Heiler“ bezeichnet. Der nach eigenen Angaben homosexuelle Journalist Christian Deker (Hamburg) hatte sich als Hilfesuchender ausgegeben. Elsen wurde mit versteckter Kamera gefilmt, wie er Deker mit Öl gesalbt hatte und ihn vom „Geist der Homosexualität“ befreien lassen wollte. Am 4. August wurden erneut Passagen in dem umstrittenen ARD-Film „Mission unter falscher Flagge - Radikale Christen in Deutschland“ gezeigt. Diese Aufnahmen dürfen nach einem Beschluss des Hamburger Oberlandesgerichts nicht mehr gesendet werden; sie wurden durch nachgestellte Szenen ersetzt. Der NDR hat nach Informationen des Hamburger Abendblatts Berufung gegen die Einstweilige Verfügung eingelegt, will sich aber zu den Einzelheiten wegen des laufenden Verfahrens nicht äußern.

Christ fühlt sich an den Pranger gestellt

Elsen hatte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea gesagt, dass er sich von der Panorama-Sendung „an den Pranger gestellt“ fühle. Der Bericht sei unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und unter falschem Namen zustande gekommen. Der Mediziner: „Wie anders ist es zu verstehen, dass der Reporter sich in einer Praxis behandeln lässt, ohne wirklich behandlungsbedürftig zu sein?“ Viele Menschen aus ganz Deutschland kämen zu ihm, damit er für sie bete. Es sei üblich, dass er sich im Heilungsgebet auch mit der Befreiung von psychischen, seelischen und geistlichen Belastungen auseinandersetze. Elsen wies auch die Einschätzung zurück, dass Homosexualität nicht behandelbar sei. Nach Angaben der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ der Weltgesundheitsorganisation können „psychische und Verhaltensstörungen in Verbindung mit der sexuellen Entwicklung und Orientierung“ auftreten und diagnostiziert werden. Dazu zähle auch der Wunsch, eine sexuelle Orientierung zu ändern.


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