Lohmann: 'Da lugt Böses aus solchen Worten einer Politikerin heraus'

16. September 2014 in Interview


Martin Lohmann erhielt eine unverschämte Antwort einer thüringischen Landtagsabgeordeten der Linkspartei. kath.net bat den Lebensrechtler daraufhin um nähere Erläuterungen in einem Interview.


Köln (kath.net) „Ihren antifeministischen, antiemanzipatorischen und konservativen Dreck können Sie gerne behalten! Wir verbitten uns für die Zukunft weitere Mails Ihres Verbandes und hoffen inständig, dass Ihnen das Bündnis gegen den Marsch für das Leben am 20. September ordentlich in die Suppe spuckt.“ Diese Antwort erhielt Martin Lohmann (Foto), Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht und Chefredakteur des katholischen Fernsehsenders K-TV, von einer Abgeordneten des Thüringer Landtages auf seine freundliche Einladung zum Marsch für das Leben am 20. Sept. 2014 in Berlin. kath.net hat daraufhin bei dem Theologen nachgefragt.

kath.net: Herr Lohmann, es sind nur noch wenige Tage bis zum zehnten Marsch für das Leben, der sich ja seit Jahren immer größere Zustimmung erfreut und immer mehr Teilnehmer hat. Jetzt haben wir erfahren, dass es auch ausgesprochen unschöne Reaktionen auf Ihre freundlichen Einladungen gibt. Während sogar der Papst Sie unterstützt und sich mit den Teilnehmern verbindet, hat eine Linken-Politikerin per Mail ziemlich unverschämt antworten lassen. Stimmt das?

Martin Lohmann: Ja, leider. Und Ihr Wort von der Unverschämtheit scheint den Kern zu treffen. Denn diese Antwort auf unsere freundlichen Hinweise und Einladungen war in der Tat restlos schamlos.

kath.net: Was ist passiert?

Lohmann: Wir laden bekanntlich alle Menschen guten Willens zum Lebensmarsch ein, und wir informieren unsere Volksvertreter, auch die im Thüringer Landtag. Eine führende Volksvertreterin der Linkspartei hat meinem Mitarbeiter in unserer Berliner Geschäftsstelle daraufhin so antworten lassen:

„Ihren antifeministischen, antiemanzipatorischen und konservativen Dreck können Sie gerne behalten! Wir verbitten uns für die Zukunft weitere Mails Ihres Verbandes und hoffen inständig, dass Ihnen das Bündnis gegen den Marsch für das Leben am 20.September ordentlich in die Suppe spuckt.“

kath.net: Aber das ist ja eigentlich unglaublich, oder?

Lohmann: Es ist unglaublich niveaulos, respektlos und intolerant. Und es ist irgendwie traurig, dass manchen der Anstand und die humane Achtung vor dem Leben und den berechtigten Überzeugungen anderer Menschen offenbar so wahnsinnig schwer fallen. Wer so denkt und redet, verrät eklatante Defizite. Ist so jemand demokratiefähig? Wohl kaum. Und so jemand hält sich gar für regierungsfähig! Da lugt Böses aus solchen Worten einer Politikerin heraus. Hass ist eine Verbrüderung mit dem Bösen, gleichsam die Gefangennahme durch das Böse. Und Hass ist immer böse. Es sei denn, man hasst die Sünde, also das Böse. Ich habe keine Ahnung, was solche Leute wie diese Abgeordnete treibt, so weit nach unten zu rutschen.

kath.net: Sie sagen, es sei wohl im Auftrag einer führenden Linken in Thüringen geschrieben worden. Können Sie uns Näheres sagen?

Lohmann: Es handelt sich um die Antwort auf eine Mail an die Landesvorsitzende der Linkspartei in Thüringen.

kath.net: Was sagt Ihnen so etwas?

Lohmann: Dass wir sehr aufpassen müssen, wer das Volk vertreten kann und wer nicht. Wer so denkt und redet, ist meines Erachtens nicht demokratiefähig und hat kein Interesse an Freiheit und Leben. Wie sollte man so jemandem abnehmen können, wenn er von Toleranz redet und sich gegen Hass ausspricht?! Die Worte, die man uns da gegen jede Regel des Anstands und weit unter Niveau entgegenschleudert, zeugen leider von der Gefangenschaft in Intoleranz und hasserfüllter Verachtung. Und das ist alles andere als gesund.

kath.net: Was wünschen Sie sich für Ihren Marsch?

Lohmann: Ich wünsche und erwarte, dass auch diejenigen, die unsere Überzeugung von der Unantastbarkeit des Lebens nicht teilen, wenigstens Respekt und Toleranz aufbringen. Ich wünsche mir, dass man uns, die wir aus verschiedenen Religionen und aus allen Generationen friedvoll für das Leben in all seinen Phasen werben, nicht mit Gewalt und Hass begegnet. So wie wir Andersdenkende respektieren, so erwarten wir das auch umgekehrt. Wir sind für Argumente offen und für ein Gespräch, Hass und Intoleranz hingegen können wir jedenfalls nicht. Wir sind Demokraten mit dem Anspruch der Toleranz und der wirklichen Humanität.


Der diesjährige Marsch für das Leben findet am 20. Sept. 2014 in Berlin statt! Beginn um 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt. Weitere Infos:
Marsch für das Leben 2014

Marsch für das Leben 2013 in Berlin


Foto Martin Lohmann (c) Lohmann Media



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