Familie erhält Briefe von Jackie Kennedy an Priester zurück

9. September 2014 in Chronik

Anfang des Jahres waren die rund 30 Briefe zunächst zur Versteigerung angeboten worden. Das von den Vinzentinern getragene All Hallows College in Dublin wollte durch die Veräußerung finanzielle Engpässe überwinden.

Dublin (kath.net/KNA) Die katholischen Vinzentiner in Irland haben Briefe von Jacqueline Kennedy (1929-1994) an den Ordenspriester Joseph Leonard (1877-1964) der Kennedy-Familie übergeben. Dies sei der angemessene Umgang, da es sich um eine Privatkorrespondenz gehandelt habe, teilte der Orden am Wochenende in Dublin mit. Weiter wolle man sich zu der Angelegenheit nicht mehr äußern.

Anfang des Jahres waren die rund 30 Briefe zunächst zur Versteigerung angeboten worden. Schätzungen zufolge sollten die Dokumente einen Erlös von umgerechnet bis zu 1,2 Million Euro erbringen. Das von den Vinzentinern getragene All Hallows College in Dublin wollte durch die Veräußerung finanzielle Engpässe überwinden. Aufgrund von Bedenken der Ordensleitung und öffentlicher Kritik sei das Angebot nun aber endgültig zurückgezogen worden, hieß es in der Mitteilung des Ordens. Auch Kennedys Tochter Caroline hatte Ende Mai Einspruch erhoben.

Jacqueline Kennedy, die Witwe des am 22. November 1963 in Dallas/Texas ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, hatte die Briefe zwischen 1950 und 1964 an Leonard geschrieben, den sie während ihrer Studienzeit in Dublin kennengelernt hatte. Aus einem der Schreiben kurz nach dem Attentat auf ihren Mann geht hervor, wie sehr sie in dieser Zeit um ihren katholischen Glauben gerungen hat.

Leonard selbst pflegte zeitlebens Verbindungen in beste gesellschaftliche Kreise und hatte unter anderem Kontakt zu dem irisch-britischen Literaturnobelpreisträger George Bernard Shaw (1856-1950). Auf diese Weise begann offenbar auch die Bekanntschaft zwischen dem Geistlichen und Jackie Kennedy. Deren Vater, der Bankier John Vernou Bouvier III. (1891-1957), hatte selbst irische Vorfahren.