Römischer Theologe: Vorbild für die IS ist Mohammed selbst

8. September 2014 in Kommentar


Theologe Martin Rhonheimer in NZZ-Beitrag: Der IS (Islamische Staat) ist keine Häresie, sondern handelt genau nach dem in der Geschichte wiederkehrenden Muster kriegerischer islamischer Expansion.


Zürich (kath.net)
"Der IS (Islamische Staat) ist keine Häresie, sondern handelt genau nach dem in der Geschichte wiederkehrenden Muster kriegerischer islamischer Expansion. Das Vorbild ist Mohammed selbst. Legitimationsgrundlage sind der Koran und das islamische Recht, die Scharia." Dies stelle Martin Rhonheimer, Professor für Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Hochschule Santa Croce in Rom, in einem aktuellen Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) fest. Der Theologe kritisierte, dass es offizielle muslimische Stimmen, die diesen Terror verurteilen, wenige zu hören seien und wenn es diese Stimme gäbe, dann richten sie diese nur "gegen die schockierende und für den Islam imageschädigende Brutalität" des Vorgehens, nicht aber gegen dessen Prinzip, oder sie verwickeln sich, wie unlängst eine wenig überzeugende Fatwa von britischen Imamen, in Widersprüche.

Für den römischen Professor stehe auch fest, dass der Islam in seinem Wesen nach mehr als eine Religion sei. "Er ist ein kultisches, politisches und soziales Regelwerk, will religiöse und politisch-soziale Ordnung in einem sein. Und er war von Anfang an kriegerisch. Der Islam will das «Haus des Islam» auf der ganzen Welt verbreiten. Es geht ihm dabei nicht so sehr um religiöse Bekehrung der Nichtmuslime als um ihre Unterwerfung unter die Scharia." Die bei uns integrierten Muslime wollen laut Rhonheimer nichts vom Jihad wissen. Die meisten kämpfen um ihr Tägliches Brot und seien oft selber Opfer von Gewalt. Doch gerade diese seien auch anfällig für Radikalisierung, wenn sie die Quellen ihrer Religion genauer studieren.

Der Unterschied zwischen Christentum und dem Islam sei für Rhonheimer offensichtlich. "Für den Islam sind Nichtmuslime keine vollwertigen Menschen. Denn islamischer Lehre gemäss ist der Mensch von Natur aus Muslim, die menschliche Natur selbst, die «fitra», ist muslimisch. Nichtmuslime sind folglich Abtrünnige, «denaturierte» Menschen." Im Islam könne es deshalb "keine prinzipielle Gleichheit aller Menschen" aufgrund ihrer Natur geben. Dieser akzeptiere die modernen Menschenrechte immer nur unter dem "Vorbehalt der Bestimmungen der Scharia". Deshalb könne sich gerade der «wahre Islam» nicht in die Moderne integrieren. Die modernen Menschenrechte seien im Gegensatz dazu eine Frucht der jüdisch-christlichen Zivilisation. "Deren Vermächtnis ist die Anerkennung einer allen Menschen, unabhängig von ihrer Religion, gemeinsamen Menschennatur und Würde. Ihr Ethos von Recht und Barmherzigkeit führte, in einem stetig fortschreitenden Lernprozess, zu einer allmählichen Überwindung der Legitimation von Gewalt – auch ihrer theologischen Legitimation.", erklärt Rhonheimer.

Link zum Beitrag in voller Länge: Martin Rhonheimer: Töten im Namen Allahs. Gewalt und theologische Tradition im Islam


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