Papst telefoniert mit Priester im Nordirak

1. September 2014 in Weltkirche


Anruf von Franziskus in nordirakischem Flüchtlingscamp - Papst erschüttert über Not


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat in einem nordirakischen Flüchtlingscamp angerufen. Am Morgen nach seiner Rückkehr von der Koreareise Anfang vergangener Woche habe er dort einem Priester seine Solidarität mit den verfolgten Christen bekundet, berichtete Radio Vatikan am Samstag. Er habe sich über deren Not erschüttert gezeigt und zugesichert, weiterhin alles dafür zu tun, um den Menschen zu helfen. Außerdem dankte er den freiwilligen Helfern des Lagers und segnete die Flüchtlinge. Er bitte Gott, ihnen die Gabe des Ausharrens im Glauben zu schenken. Hunderttausende Christen sind vor dem Terror der islamistischen Miliz "Islamischer Staat" geflohen.

Zuvor hatte der irakische Priester Behnam Benoka eine Botschaft an den Papst auf elektronischem Weg über einen befreundeten Journalisten übermittelt, der bei der Rückreise von Südkorea im Papstflugzeug saß. Der Journalist brachte den Brief in Papierform und überreichte ihn Franziskus im Flugzeug. In dem Schreiben, das der Priester und Vizerektor des katholischen Priesterseminars von Ankawa selbst als "Brief der Tränen" bezeichnet, erzählt er von der Verzweiflung und der Hoffnung im Camp. Er halte sich mit seinen geflohenen Brüdern und Schwestern in einem Zelt auf, das Ärzte und Freiwillige errichtet hätten.

"Heiligkeit, die Lage Deiner Schafe ist elend, sie sterben und hungern, Deine Kleinen haben Angst und können nicht mehr", zitiert Radio Vatikan aus dem Brief. Er schreibe dem Papst in Tränen, "weil wir in einem dunklen Tal sind, umgeben von einer Herde wilder Wölfe", so der Geistliche. Er fürchte besonders um die Neugeborenen, die jeden Tag schwächer würden und vom Tod bedroht seien. Anschließend bittet er den Papst um seinen Segen.

Franziskus hat in den vergangenen Monaten immer wieder zur Solidarität mit den verfolgten religiösen Minderheiten im Irak aufgerufen. Auf seinem Rückflug von Südkorea appellierte er an die internationale Gemeinschaft die Gruppe "Islamischer Staat" zu stoppen.

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