Bischof: Russische Orthodoxie hilft bei Propaganda-Verbreitung

31. August 2014 in Weltkirche


Londoner griechisch-katholischer Bischof Lonchyna übt im "Catholic Herald" Kritik am Moskauer Patriarch Kyrill


London (kath.net/KAP) Die russisch-orthodoxe Kirche hilft mit, Kremlpropaganda über die Krise in der Ukraine zu verbreiten: Diesen Vorwurf hat der Londoner griechisch-katholische Bischof Hlib Lonchyna erhoben, wie die Zeitung "Catholic Herald" am Freitag berichtete. Der Bischof der Eparchie der "Ukrainischen griechisch-katholischen Eparchie der Heiligen Familie von London" unterstützte darin den Aufruf des Kiewer Großerzbischofs Swjatoslaw Schewtschuk. Lonchyna appellierte, die diversen Informationen über die Ukraine kritisch zu beurteilen.

Großerzbischof Schewtschuk hatte am 21. August einen offenen Brief an die Bischofskonferenzen der katholischen Weltkirche gerichtet. Darin bat er um eine klare Verurteilung der gegen religiöse Minderheiten im Osten der Ukraine gerichteten Gewalt.

Bischof Lonchyna sagte gegenüber dem "Herald", der Brief des Primas der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche sei "ein eindringlicher Appell um Gebet und Unterstützung für die ukrainischen Menschen aller Glaubensrichtungen in dieser überaus gefährlichsten und labilen Situation, sowie ein Plädoyer, vorsichtig gegenüber den vielen Formen von Fehlinformationen zu sein, die nicht nur aus staatlichen Quellen, sondern - leider - auch aus der russisch-orthodoxen Kirche kommen".

Schewtschuk hatte in dem offenen Brief unter anderem dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill und seinen Mitarbeitern Verbreitung verleumderischer Informationen über die ostkirchlich ausgerichteten Katholiken sowie über andere Konfessionen vorgeworfen. Kyrill liefere mit diesen Anschuldigungen die Mitglieder der Minderheitskirchen der Willkür der separatistischen Milizen aus, die sich selbst als Vorkämpfer für die russisch-orthodoxe Sache verstünden. "Wir weisen diese Behauptungen und Anschuldigungen aufs Schärfste zurück", so Schewtschuk.

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