'Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen'

24. August 2014 in Spirituelles


Gedanken des Seligen John Henry Newman


Rom (kath.net)
Der Petrusdienst bleibt in der Kirche immer bestehen ... in der Person jener, die ihm im Amt nachfolgen; man muss also zugestehen, dass der Segen des Herrn, zuerst über ihm ausgesprochen, auch auf seine geringsten Diener niedersteigt, die „bewahren, was ihnen anvertraut wurde“ (vgl. 1 Tim 6,20). Der heilige Petrus steht für sie und symbolisiert sie alle.

„Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas. Nicht Fleisch und Blut haben dir das geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Macht des Todes wird sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel die Himmelreichs geben...“ (vgl. Mt 16,17ff.) Heilige und herrliche Verheißung! Ist es möglich, dass sie sich allein in Petrus erschöpft, wie groß auch immer dieser ehrwürdige Apostel ist? Wurde sie bloß ins ewig fortdauernde Evangelium (vgl. Offb 14,6) aufgenommen, um für jemanden Zeugnis abzulegen, der seit langem verschwunden ist?
Ist es andererseits etwa Brauch des inspirierten Gotteswortes, Personen herauszuheben? Widerstehen der Reichtum dieser Verheißung und der Segen Christi nicht jeder auf den kleinst möglichen Nenner zielenden Interpretation, die man ihr geben könnte? Geht sie nicht vielmehr so sehr darüber hinaus - wie auch immer wir uns drehen –, so dass unser Mangel an Glauben durch die Güte desjenigen besiegt ist, der sich dermaßen einlässt? Kurz gesagt, ist es nicht eine ganze Fülle von Vorurteilen, die so viele Menschen daran hindert, sich auf diese Verheißung Christi einzulassen, die er Petrus gegeben hat mit der Fülle der Gnade, die sie begleitete?... Wenn die Verheißungen, die den Aposteln von Christus gegeben wurden, sich nicht in der Kirche während ihres Bestehens erfüllen, wie sollte sich dann die Wirksamkeit der Sakramente über ihre Anfänge hinaus ausbreiten?


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