Eltern des ermordeten Journalisten geben Interview

23. August 2014 in Aktuelles


Auf die Frage, ob sie dem Mörder ihres Sohnes vergeben könnten, sagte der Vater: „Nicht heute, aber als Christen werden wir das irgendwann tun müssen.“


New Hampshire (kath.net) John und Diane Foley, die Eltern des im Nordirak ermordeten Journalisten, haben vor verschiedenen US-Sendern erste Interviews gegeben, nachdem sie das Video der Islamisten angesehen hatten. Bis zuletzt hätten sie gehofft, mit den Terroristen verhandeln zu können. Bewegt berichten sie auch von dem Anruf von Papst Franziskus, der ihnen sein Mitgefühl ausgesprochen hatte. Das berichtet Focus online.

Der US-amerikanische Journalist James Foley war bereits Ende 2012 in Syrien entführt worden und wurde vor wenigen Tagen von der radikal-islamistischen Gruppe „Islamischer Staat“ (IS) im Irak enthauptet, wie kath.net berichtete. Die Organisation stellte ein Video, das den Mord zeigt, ins Internet und bezeichnete die Ermordung Foleys als Vergeltung für Luftangriffe des US-Militärs auf Stützpunkte der Gruppe.

Michael Foley, Bruder des Journalisten, wirft auch der US-Regierung vor, zu wenig getan zu haben und rief die Obama-Administration dazu auf, jetzt rasch für die Geisel Steven Sotloff tätig zu werden, dessen Tod der IS bereits angedroht hat.

Die Eltern Foleys wurden auch einmal gefragt, ob sie dem Mörder ihres Sohnes vergeben könnten. „Nicht heute“, antwortete der Vater. „Aber als Christen werden wir das irgendwann tun müssen.“

Der katholische Glaube prägte und prägt die Familie. „Wir glauben, dass er jetzt frei ist“, sagte John Foley. „Er ist bei Gott.“ An Foleys ehemaliger Universität wollen sie jetzt ein Stipendium einrichten, um das Erbe ihres Sohnes weiter zu geben: „Damit sein Mitgefühl weiterlebt.“

Ein Video mit einem Interview der Eltern ist auf der Seite des US-Senders "Today" zu sehen.

Foto: © Screenshot von www.today.com


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