Platz machen für Flüchtlinge aus dem Irak

13. August 2014 in Deutschland


Unionsfraktionschef Kauder drängt auf Asylrechtsreform – Für Waffenlieferungen an die Kurden sehe er die Amerikaner in der Pflicht, Deutschland konzentriere sich auf die humanitäre Hilfe


Berlin (kath.net/idea) Unionsfraktionschef Volker Kauder hat sich dafür ausgesprochen, mehr Flüchtlinge aus dem Irak in Deutschland aufzunehmen. Gleichzeitig möchte er den Zuzug von Asylsuchenden aus inzwischen sicheren Ländern wie Serbien, Mazedonien und Bosnien begrenzen. „Wir müssen Platz schaffen für Menschen, die wirklich in Not sind“, sagte er am 12. August im ARD-Morgenmagazin. Er appellierte an die Grünen, sich im Bundesrat nicht weiter gegen die Asylrechtsreform zu sperren. Kauder lehnte deutsche Waffenlieferungen an die Kurden ab, die im Nordirak gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) kämpfen. Sie erhalten militärische Unterstützung durch die USA. Hier sehe er die Amerikaner in der Pflicht, sagte Kauder. Deutschland konzentriere sich auf die humanitäre Hilfe. Die Bundesregierung unterstützt mit 4,4 Millionen Euro Flüchtlinge, die vor den Verbrechen von IS flüchten. In ihrem selbsternannten „Kalifat“ richtet die Terrorgruppe ihre Gewalt vor allem gegen Christen und Jesiden, aber auch gegen gemäßigte Muslime.

Christinnen mit IS-Kämpfern zwangsverheiratet

Im Norden Iraks sind rund eine halbe Million Menschen auf der Flucht. 200.000 Jesiden sind in das Sinjar-Gebirge geflohen; etwa 20.000 konnten nach US-Luftangriffen von Kurden in Sicherheit gebracht werden. Weitere fliehen immer noch vor IS. In ihrem Kalifat setzen die Terroristen das islamische Religionsgesetz, die Scharia, mit brutaler Gewalt durch. Mehr als 100.000 Christen sind aus ihren Zufluchtsorten in der Ninive-Ebene vertrieben worden. Nach Angaben der Assyrischen Internationalen Nachrichtenagentur AINA werden fast täglich Christinnen entführt. Bewaffnete IS-Kämpferinnen suchten die schönsten aus, um sie zwangsweise mit ihren Kameraden zu verheiraten. Zehntausende Flüchtlinge müssten seit Tagen ohne sauberes Wasser auskommen. Daher wachse die Cholera-Gefahr.

Foto Volker Kauder: © www.volker-kauder.de


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