Baden-Württemberg: 'Sexuelle Vielfalt' im Bildungsplan streichen

11. August 2014 in Deutschland


EAK-Kreisverband sieht Leitbild von Ehe und Familie gefährdet


Esslingen (kath.net/idea) Für die Streichung der Leitperspektive „sexuelle Vielfalt“ im Bildungsplan für Baden-Württembergs Schulen plädieren Vertreter des Evangelischen Arbeitskreises der CDU (EAK) im Kreis Esslingen. Der Vorsitzende, Peter Schuster (Notzingen), kritisiert, dass die grün-rote Landesregierung das Thema sexuelle Vielfalt in den Brennpunkt stelle. Dadurch werde das vom Grundgesetz geschützte Leitbild von Ehe und Familie als Zusammenleben von Mann und Frau mit Kindern abgewertet, obwohl es von der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gelebt werde. Zudem mache die Landesverfassung andere Vorgaben. Danach seien die Schüler auf der Grundlage der christlich-abendländischen Bildungs- und Kulturwerte zu erziehen. Das „christliche Sittengesetz“ sei ebenfalls zu berücksichtigen. Laut Schuster widersprechen diese Grundlagen dem Grundsatz „sexuelle Vielfalt“, wonach andere Lebenspartnerschaften in gleicher Weise als normgebend betrachtet werden wie das christliche Verständnis von Ehe und Familie.

Familienberater: Frühsexualisierung schadet Kindern

Ebenfalls Kritik an der Leitperspektive „sexuelle Vielfalt“ übt Pfarrer Wilfried Veeser (Kirchheim/Teck): „Das von der Verfassung gebotene Leitbild von Ehe und Familie muss erhalten bleiben und darf nicht über die Hintertür eines Bildungsplans ausgehebelt werden.“ Eine zu frühe Sexualisierung schade Kindern. Sie brauchten die Chance, „altersgemäß verstehen zu lernen, wie man Beziehung und Liebe zueinander positiv gestaltet“. Veeser ist auch als Ehe- und Familienberater tätig. Der umstrittene Bildungsplan ist nach heftigen Bürgerprotesten um ein Jahr auf Sommer 2016 verschoben worden. Nach Angaben des Kultusministeriums soll nicht mehr ausschließlich für „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ geworben werden; vielmehr seien allgemein „Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“ zu fördern. Der Bildungsplan legt die Unterrichtsziele in den nächsten zehn Jahren fest.


© 2014 www.kath.net