Gaza: Katholische Kirche hilft Kriegsopfern

6. August 2014 in Weltkirche


Patriarch Fouad Twal appellierte an die Unterstützer von "Kirche in Not": "Wir im Heiligen Land sind eine Kirche in Not. Bitte fahren Sie fort mit Ihren Gebeten für uns, Ihrer Solidarität und Ihrer Hilfe. Wir brauchen sie jetzt mehr als zuvor."


München (kath.net/KIN) Das weltweite katholische Hilfswerk "Kirche in Not" unterstützt das Lateinische Patriarchat von Jerusalem bei der Betreuung der Opfer des Gaza-Krieges mit einer Soforthilfe. Vor allem die medizinische Versorgung der verwundeten Zivilisten durch Einrichtungen der katholischen Kirche vor Ort soll damit sichergestellt werden. Zivile Kriegsopfer werden im Moment sowohl in Krankenhäusern in Gaza als auch außerhalb von Gaza behandelt. Im katholischen Sankt-Josephs-Krankenhaus in Jerusalem liegen derzeit 24 Muslime und ein Christ aus Gaza.

Unterstützung brauchen auch die christlichen medizinischen Einrichtungen in Gaza selbst. Diese leiden momentan schwer unter dem Strom- und Treibstoffmangel im Gebiet und können ihre Aufgaben deshalb nur in eingeschränkter Weise erfüllen. Treibstoff für Stromgeneratoren und die Wiederinstandsetzung christlicher Einrichtungen in Gaza sind daher weitere Aufgaben für die Hilfskräfte. Ein Beispiel ist die katholische Schule "Heilige Familie", in der momentan etwa 1000 Flüchtlinge untergebracht sind. Sie muss renoviert werden, ehe sie wieder in Betrieb genommen werden kann.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal (Foto), appellierte an die Unterstützer von "Kirche in Not" in Europa: "Wir im Heiligen Land sind eine Kirche in Not. Bitte fahren Sie fort mit Ihren Gebeten für uns, Ihrer Solidarität und Ihrer Hilfe. Wir brauchen sie jetzt mehr als zuvor."

Seit Dienstag früh, 7:00 Uhr, gilt eine Waffenruhe im Gaza-Streifen. Die israelischen Streitkräfte haben angekündigt, sich völlig aus Gaza zurückziehen zu wollen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind in dem Krieg seit dem 8. Juli bislang über 1700 Palästinenser ums Leben gekommen, mehr als 9000 wurden teilweise schwer verletzt, über 254 000 Menschen sind innerhalb des Gaza-Streifens auf der Flucht. Auf israelischer Seite starben 64 Soldaten und drei Zivilisten.

Auch die christliche Gemeinschaft Gazas wurde schwer vom Krieg getroffen. Etwa 1300 Christen leben in dem Gebiet mit seinen ungefähr 1,8 Millionen muslimischen Bewohnern. Der griechisch-orthodoxen Kirche gehören schätzungsweise 1200 Gläubige an, der römisch-katholischen etwa 170. Beide Kirchen haben neben christlichen auch muslimische Flüchtlinge in ihren Gebäuden aufgenommen.

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Das Hilfswerk "Kirche in Not" unterstützt die Kirche im Heiligen Land bei ihrer Nothilfe und bittet dafür um Spenden:

Spendenkonto für Deutschland:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
Kontonummer: 215 20 02
BLZ: 750 903 00
LIGA Bank München
IBAN: DE63750903000002152002
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Heiliges Land

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