Nordkorea will Papstmesse in Seoul boykottieren

6. August 2014 in Weltkirche


Nordkorea hat eine Einladung zur Papstmesse in die südkoreanische Hauptstadt Seoul abgelehnt.


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Nordkorea hat eine Einladung zur Papstmesse in die südkoreanische Hauptstadt Seoul abgelehnt. Die staatsnahe «Vereinigung nordkoreanischer Katholiken» habe mitgeteilt, man werde keine Teilnehmer zum Gottesdienst am 18. August in der Kathedrale Myeongdong entsenden, zitierte der vatikanische Pressedienst Asianews (Dienstag) die Kirchenleitung in Südkorea.

Zur Begründung der Absage habe die nordkoreanische Katholikenvereinigung auf gemeinsame Militärübungen Südkoreas und der USA verwiesen, die die katholische Kirche nicht verhindert habe. «Dieses Verhalten macht einen Besuch unmöglich», erklärte demnach die Vereinigung in Pjöngjang. Das Erzbistum Seoul hatte Katholiken aus Nordkorea ausdrücklich zur Teilnahme an der Versöhnungsmesse am 18. August eingeladen.

Die Vereinigung nordkoreanischer Katholiken beziffert ihre Mitgliederzahl mit 3.000; andere Quellen sprechen laut Asianews von 800. Es handle sich um Personen, die vor dem Koreakrieg 1950 getauft worden seien. Sie hätten keine Möglichkeit, ihren Glauben zu praktizieren.

Beobachter schließen nicht aus, dass es doch noch zu einer Teilnahme nordkoreanischer Katholiken an der Papstmesse in Seoul kommt. Sie verweisen darauf, dass die Absage nicht von einer offiziellen Partei- oder Regierungsstelle unterzeichnet worden sei. Mit Blick auf die humanitäre Hilfe religiöser Stellen aus Südkorea sei ein späteres Einlenken Nordkoreas möglich. Papst Franziskus reist vom 13. bis 18. August zu einem Großtreffen junger asiatischer Katholiken nach Südkorea.

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