Säkulare israelische Soldaten reagieren innerlich verunsichert

3. August 2014 in Chronik


Deutscher Praktikant in Israel berichtet, dass unter den Soldaten die säkularen wachsende Fragen haben: „Warum all dieses Leid, warum muss all das geschehen, warum werden wir als Juden gehasst.“


Jerusalem (kath.net/RV) Über die „sehr unterschiedlichen Reaktionen“ unter den jungen israelischen Soldaten berichtete Benjamin Roller im Interview mit „Radio Vatican“. Roller steht am Ende seines Freiwilligen Sozialen Jahres, das er in einer Einrichtung für Holocaust-Überlebende in Israel absolvierte. „Die frommen jüdische Soldaten wissen natürlich, weil sie die Thora kennen, dass alle Völker gegen Israel sein werden und sie nun seit 1948, wo dieser Staat gegründet wurde, um dieses Land kämpfen müssen - im Unabhängigkeitskrieg, dem Jom-Kippur-Krieg und jetzt gegen die Hamas im Gaza-Streifen“, erläuterte Roller. Dies sei jedoch anders „bei der säkularen und liberalen Bevölkerung“. Diese baue „ihr Leben nicht auf eine Religion, sondern auf andere Dinge. Und diese versinken mehr und mehr in Hoffnungslosigkeit, in einer Sinnlosigkeit und haben Fragen: Warum all dieses Leid, warum muss all das geschehen, warum werden wir als Juden gehasst. Sie sind dadurch auch offen für das Evangelium und suchen nach der Wahrheit.“

Einen Einblick in die Alltagssituation der Bevölkerung unter dem andauernden Raketenbeschuss durch die Hamas bot die Erläuterung Rollers: „Wir haben zur Zeit Gäste im Haus, die in der Nähe des Gaza-Streifens wohnen. Wir haben diese Rentner aufgenommen, weil sie in der Zeit eines Raketenalarms nicht rechtzeitig in einen Schutzraum kommen können. Sie haben zum Teil 70 bis 80 Alarme pro Tag. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass das Raketenabwehrsystem eine Rakete nicht abfängt, sie dann einschlägt und die Menschen dann nicht im Bunker sind.“


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