Ukrainische Kirche begrüßt EU-Sanktionen gegen Russland

2. August 2014 in Weltkirche


Griechisch-katholische Kirche der Ukraine: «Dieser Schritt ist notwendig, um den Kreml zu stoppen und dem Blutbad in der Ostukraine ein Ende zu setzen»


Kiew (kath.net/KNA) Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine begrüßt die am Freitag in Kraft getretenen Wirtschaftssanktionen der Europäischen Union gegen Russland. «Dieser Schritt ist notwendig, um den Kreml zu stoppen und dem Blutbad in der Ostukraine ein Ende zu setzen», sagte der Generalsekretär der Bischofssynode, Weihbischof Bogdan Dziurach, am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der Westen sehe offenbar immer deutlicher, dass die russische «Aggression» gegen die Ukraine die ganze Welt bedrohe.

Die EU hätte die Sanktionen gegen Russland schon früher verschärfen sollen, um der militärischen Eskalation vorzubeugen, meinte Dziurach. «Die Strategie des Abwartens, bis der Aggressor sich besinnt, hat bis jetzt nur neue Opfer und noch größeres Leid gebracht», so der Vertreter der mit Rom verbundenen Kirche.

Wegen des Moskauer Kurses im Ukraine-Konflikt haben die 28 EU-Staaten den Zugang staatlicher russischer Banken zum europäischen Kapitalmarkt erschwert. Außerdem beschlossen sie unter anderem ein Ausfuhrverbot für Waffen und Spezialgeräte zur Ölförderung.

Das kommissarische Oberhaupt der moskautreuen ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufri, beschwerte sich unterdessen bei Staatspräsident Petro Poroschenko über mehrere Übergriffe der Regierungstruppen gegen orthodoxe Geistliche. Ukrainische Soldaten hätten in den vergangenen Wochen in der ostukrainischen Region Donezk mehrere Priester geschlagen und beschimpft. Einem Geistlichen seien am Mittwoch an einem Kontrollpunkt Auto und Geld weggenommen worden. Poroschenko müsse sicherstellen, dass sich derartige Übergriffe nicht wiederholten, forderte Onufri.

In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Die prorussischen Separatisten sollen in den vergangenen Monaten in der Ostukraine einen orthodoxen Priester und zwei Geistliche einer Pfingstkirche getötet haben. Sie schikanierten zudem zahlreiche Pfarrer von Minderheitenkirchen, weil diese die Regierung in Kiew unterstützen würden. Die Regierungstruppen hingegen beschuldigen Priester des orthodoxen oskauer Patriarchates, auf der Seite der Separatisten zu stehen.

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