Kardinal Cordes kritisiert ein sich wandelndes Gottesbild

30. Juli 2014 in Deutschland


Kranken- und Reiseversicherungen, Vollkasko für das Auto und Schadenserstattungen bei Brand und Diebstahl seien an die Stelle Gottes getreten.


Paderborn (kath.net/KNA) Der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes kritisiert ein sich wandelndes Gottesbild. «Bei manchen ist die Vorstellung von Gott nicht nur anders geworden, sondern ihre Konturen haben sich aufgelöst», sagte er am Dienstag in Paderborn beim
traditionellen Gottesdienst mit dem Landvolk während des
Libori-Festes.

Ursache dafür sei beispielsweise eine Vielzahl von
Ersatzmöglichkeiten, die Gott verdeckten, so der aus dem Erzbistum Paderborn stammende Geistliche. «Wir brauchen ihn kaum noch gegen die Widrigkeiten des Alltags.» Kranken- und Reiseversicherungen,
Vollkasko für das Auto und Schadenserstattungen bei Brand und
Diebstahl seien an seine Stelle getreten. Hinzu kämen «interessierte Kreise, die Gott direkt bekämpfen», sowie eine Öffentlichkeit, die ihn für Schmerz und Leid der Welt verantwortlich mache.

Das neuntägige Fest zu Ehren des heiligen Liborius (348-397), dem
Patron von Erzbistum und Stadt Paderborn, war am Samstag eröffnet
worden. Mit seiner Mischung aus Kirchenfest, Kirmes und Kultur hat es seinen Ursprung im Jahr 836. Damals wurden die Gebeine des heiligen Liborius, der Bischof von Le Mans in Frankreich war, nach Paderborn überführt. So entstand eine der ältesten Städte- und
Bistumspartnerschaften. Zu dem Fest kommen jährlich mehr als eine
Million Besucher in die Stadt.

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