Vatikanzeitung: Entscheidung für Bischöfinnen erschwert Ökumene

16. Juli 2014 in Chronik


Direktor des Osservatore Romano: Die doktrinäre Kluft zwischen Anglikanern und Katholiken habe sich damit sehr vertieft, ebenso zu den Orthodoxen


Rom (kath.net/KAP) Die Öffnung des Bischofsamts für Frauen in der anglikanischen Kirchen erschwert aus Sicht des Direktors der Vatikanzeitung "Osservatore Romano", Giovanni Maria Vian, den ökumenischen Dialog erheblich. "Aber sie bedeutet sicher nicht dessen Ende", sagte der Kirchenhistoriker der Tageszeitung "La Stampa" (Dienstag).

Die doktrinäre Kluft zwischen Anglikanern und Katholiken habe sich damit sehr vertieft, so Vian. Dies gelte auch für die Beziehung zwischen der anglikanischen Kirche und den Orthodoxen. Außerdem werde die am Montag gefällte Entscheidung der Generalsynode der Church of England den Graben in deren eigenen Reihen noch vergrößern, sagte Vian. Viele Anglikaner, vor allem auf der Südhalbkugel, lehnten die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt ab.

Um den ökumenischen Dialog lebendig zu erhalten, kommt es nach seinen Worten vor allem auf die persönlichen und alltäglichen Freundschaften von Christen unterschiedlicher Konfessionen an. Auch das Verhältnis zwischen dem Papst und dem anglikanischen Primas habe sich schon seit Johannes XXIII. (1958-1963) intensiviert. Der jetzige Primas und Erzbischof von Canterbury , Justin Welby, habe erst kürzlich seine Nähe und eine große Wertschätzung für Papst Franziskus bekundet.

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