US-Gericht: Firmen müssen nicht alle Verhütungsmittel stellen

1. Juli 2014 in Weltkirche


Die klageführenden Firmen hatten zufolge eine gesetzlich verordnete volle Finanzierung von Verhütungsmitteln abgelehnt. Man sei nicht bereit, entweder gegen die eigenen religiösen Überzeugungen zu verstoßen oder «ruinöse Bußgelder» zu bezahlen.


Washington (kath.net/KNA) Christlich geführte US-Unternehmen müssen ihren Angestellten nicht sämtliche Arten von Verhütungsmitteln kostenfrei zur Verfügung stellen. Das entschied am Montag das Oberste US-Gericht in Washington in einem knappen Urteil mit fünf zu vier Stimmen. Die Richter gaben damit drei Unternehmen Recht, darunter einem christlichen Buchverkäufer sowie einem Möbelhersteller. Das Urteil könnte nach Meinung von Beobachtern richtungsweisend für ähnliche Streitfälle sein.

Die Firmen hatten US-Medienberichten zufolge eine gesetzlich verordnete volle Finanzierung von Verhütungsmitteln abgelehnt. Man sei nicht bereit, entweder gegen die eigenen religiösen Überzeugungen zu verstoßen oder «ruinöse Bußgelder» zu bezahlen. Die US-Regierung hatte die Bestimmung als grundlegenden Bestandteil der Gesundheitsversorgung für Frauen verteidigt.

Die Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama sieht unter anderem vor, dass Krankenversicherungen, die von Arbeitgebern für ihre Mitarbeiter abgeschlossen werden, auch für Methoden der Familienplanung wie Verhütungsmittel und Sterilisation aufkommen müssen.

Unter anderen wehren sich auch die katholischen US-Bischöfe gegen eine Anwendung dieser Regelung auf ihre Einrichtungen. Trotz grundsätzlicher Unterstützung der Gesundheitsreform bestehen auch bei den Themen Abtreibung und Stammzellforschung große Differenzen zwischen der katholischen Kirche und der US-Regierung.

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