Stephan Burger ist neuer Freiburger Erzbischof

30. Juni 2014 in Deutschland


Burger: Der Dialog von Hirten und Volk « wird dann gelingen, wenn er seine Inhalte aus der Hinordnung auf Christus bezieht und sich nicht mit rein menschlichen Vorstellungen und Erwartungen begnügt»


Freiburg (kath.net/KNA/red) Neun Monate nach dem Amtsverzicht von Robert Zollitsch hat das Erzbistum Freiburg einen neuen Oberhirten. Zollitsch weihte am Sonntagnachmittag in einer feierlichen Messe im überfüllten Freiburger Münster den 52-jährigen Kirchenjuristen Stephan Burger (Foto) zum Bischof und übergab ihm damit die Leitung der mit zwei Millionen Katholiken zweitgrößten deutschen Diözese. Burger sagte, er trete das verantwortungsvolle Amt demütig an und brauche die Unterstützung und das Gebet aller Gläubigen. «Das Volk mit den Hirten, die Hirten mit dem Volk, beide sind und bleiben aufeinander verwiesen. Dieser Dialog wird dann gelingen, wenn er seine Inhalte aus der Hinordnung auf Christus bezieht und sich nicht mit rein menschlichen Vorstellungen und Erwartungen begnügt», so der neue Erzbischof.

Am Weihegottesdienst im überfüllten Münster nahmen mehrere Hundert Gäste, darunter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil. Auf dem Münsterplatz wurde die Feier auf einer Videogroßleinwand übertragen, auch das SWR-Fernsehen berichtete live. Gemeinsam mit der Bischofsweihe feierte das Bistum seinen Diözesantag. Nach dem Gottesdienst ist ein Fest der Begegnung mit dem neuen Erzbischof geplant.

Zollitsch sagte in seiner Predigt, er blicke dankbar auf seine Zeit als Freiburger Erzbischof zurück. Nach elf Jahren sei es Zeit, die Verantwortung in jüngere Hände zu übergeben, so der 75-Jährige: «Von Herzen danke ich allen, die meinen Dienst durch ihr Engagement unterstützt und durch ihr Gebet mitgetragen haben. In der Gemeinschaft des Glaubens bleiben wir verbunden.» Zollisch rief alle Christen dazu auf, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. «Wir haben der Welt etwas zu geben, das sie sich nicht selbst zusprechen kann. Die Gewissheit, getragen und gehalten zu sein; die Zuversicht, dass unser Leben einen Sinn und ein Ziel hat; das Wissen darum, ein geliebtes Geschöpf Gottes zu sein und nicht eine blinde Laune der Natur.»

An der Zeremonie nahmen weitere hohe Kirchenvertreter teil, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Papstbotschafter Erzbischof Nikola Eterovic sowie die Bischöfe der Nachbardiözesen Mainz, Rottenburg-Stuttgart und Basel. Während der Weihehandlung legte auch Burgers Bruder, der Beuroner Abt Tutilo, dem neuen Erzbischof die Hand auf. Als bischöfliche Insignien nahm Burger Bischofsring, Hirtenstab und Mitra entgegen. Als Leitwort wählte er das Bibelwort «Christus in den Herzen». Auch das Pallium wurde ihm im Auftrag von Papst Franziskus überreicht.

Burger war auf Vorschlag des Vatikan vom Freiburger Domkapitel zum neuen Erzbischof gewählt worden. Er gilt als kommunikativer Seelsorger und erfahrener Kirchenjurist. Burger stammt aus Löffingen im Hochschwarzwald und wurde nach dem Studium von Philosophie und katholischer Theologie in Freiburg und München 1990 zum Priester geweiht. Nach mehreren Stationen als Vikar und Priester kam er 2002 zum Kirchengericht der Diözese, dessen Leitung er 2007 übernahm.

Vlg. auch den Artikel: "Hat Papst Franziskus direkt in Freiburger Bischofswahl eingegriffen?"





Der neue Freiburger Erzbischof Stephan Burger zieht während des ´Te Deum´ segnend durch das Münster (Amateurvideo)


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Foto (c) Roger Koeppe / Erzbistum Freiburg



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