Chiles Bischöfe feuern Fußballer bei WM an

24. Juni 2014 in Weltkirche


Eigene Homepage mit WM-Gebet, bischöfliche Spielkommentare und Statements von Kardinal Ezzati und Teamtorhüter Bravo


Santiago de Chile (kath.net/KAP) Anlässlich der Fußball-WM in Brasilien haben Chiles Bischöfe eine eigene Homepage gestartet, die Fans und Sportler in ihrem Zittern um den Erfolg begleiten soll. Unter dem Titel " Hier sind wir, Herr, in der Fußball-WM" gibt es Hilfestellungen und Anregungen, wie man die WM als gläubiger Katholik verfolgen kann, darunter auch Bischofs-Kommentare zu den einzelnen Spielen des chilenischen Nationalteams, das bisher äußerst erfolgreich agierte: Die 3:1- und 2:0-Erfolge gegen Australien und Spanien sicherten der Einzug ins Achtelfinale auch schon vor dem Spiel gegen die Niederlande am Montagabend. "Hat Chile gegen Spanien gewonnen, weil es besser betete?" titelten manche Foren daraufhin.

Sport sei viel mehr als nur Wettbewerb, nämlich eine "Chance zum Wachsen" und "eine hervorragende Pädagogik", wird der Erzbischof von Santiago de Chile, Kardinal Ricardo Ezzati, zitiert. Sport lehre Gesundheit, die Entwicklung von Talenten, die Einübung von Lebensregeln sowie auch Solidarität und Ehrlichkeit. "Es gibt keine menschliche oder christliche Tugend, die man nicht auch über den Sport vermitteln kann", so der dem Salesianerorden angehörige Kardinal.

Auch Chiles Teamtorhüter Claudio Bravo äußerte sich gegenüber der Initiative der Bischöfe - er wolle "ausgeglichen, reif und tadellos" auftreten, sehe Verantwortung in seinem Tun auch gegenüber den vielen Kindern, die die Spiele verfolgten, erklärte der Mannschaftskapitän.

Herzstück der Website ist ein Gebet, das die chilenische Bischofskonferenz eigens für das Sportevent verfasst hat. Die WM möge zu einem Ende von Gewalt und Streit beitragen und dem Dialog und Respekt zum Wachstum verhelfen und die geschwisterliche Begegnung von Menschen aus aller Welt ermöglichen, heißt es da.

Erkennbar nahmen die Bischöfe dabei Anleihen bei Papst Franziskus: Gott möge den Gläubigen beistehen, um "seine Jünger zu sein, ihm das ganze Leben lang zu folgen und in seinem Team zu spielen". Weiters sollten Katholiken "trainieren und in Form sein, um mit den Herausforderungen des Lebens zurechtzukommen, nach vorne zu spielen als Protagonisten der Geschichte und als Baumeister einer besseren Welt".

Lob für die Initiative gab es vom päpstlichen Laienrat: Es sei wichtig, dass die Bischöfe derartige Möglichkeiten der Sportseelsorge nutzten, "um einerseits auf dem Bereich des Glaubens die Sportler zu begleiten, und andererseits um die Gesellschaft durch Sport zu evangelisieren und Tugenden zu vermitteln", so Santiago Pérez de Camino Gaisse, Zuständiger für den Bereich "Kirche und Sport", gegenüber dem Kirchensender EWTN.

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