Iraks Christen fürchten Bürgerkrieg mehr als Dschihadisten

16. Juni 2014 in Weltkirche


Christen im Irak fürchten sich nach einem Bericht des vatikanischen Missionspressedienstes «Fides» mehr vor Bürgerkrieg als vor Vormarsch von Islamisten, «denn im Krieg gibt es keinen Unterschied zwischen Soldaten, Terroristen und Zivilisten»


Rom (kath.net/KNA) Die Christen im Irak fürchten sich nach einem Bericht des vatikanischen Missionspressedienstes «Fides» mehr vor einem Bürgerkrieg als vor dem Vormarsch von Islamisten. «Denn im Krieg gibt es keinen Unterschied zwischen Soldaten, Terroristen und Zivilisten», zitiert «Fides» am Samstag den chaldäischen Geistlichen Kais Mumtaz aus Kirkuk. Vieles laufe derzeit auf eine rein militärische Lösung der Krise hinaus, und das bedeutete eine Zerstörung des Landes.

«In einem Krieg sind alle gleichermaßen betroffen: Christen, Sunniten, Kurden und Schiiten», betonte Mumtaz angesichts der jüngsten Entwicklungen und des Vormarschs der Miliz «Islamischer Staat im Irak und Syrien» auf Bagdad. Der rasche Vormarsch der Dschihadisten sei nur möglich geworden, weil ein Teil der sunnitischen Bevölkerung diese im Kampf gegen die Zentralregierung unterstützt habe, so der Geistliche. Zudem habe die Armee auf der Flucht Waffen und Transportmittel zurückgelassen.

Am vergangenen Mittwoch hatte der Chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako die Schaffung einer «Regierung der nationalen Einheit» gefordert, die zur Überwindung der Spaltung beitragen und den Irak vor einer Zerstückelung bewahren soll.

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