Kritik an Reklame mit verfälschtem Bibelzitat

19. Mai 2014 in Deutschland


Radiosender wirbt mit Jesus-Bild für laute Musik - Es zeigt eine Abbildung von Jesus und den Schriftzug „Und Gott sprach: Es werde laut“. Der Untertitel lautet „Für alles, was dir heilig ist!“


Kiel/München (kath.net/idea) Als gotteslästerlich ist ein Werbeplakat des Kieler Privatsenders Radio Delta kritisiert worden. Es zeigt eine Abbildung von Jesus und den Schriftzug „Und Gott sprach: Es werde laut“. Der Untertitel lautet „Für alles, was dir heilig ist!“. Darüber hätten sich Bürger beim Deutschen Werberat beschwert, berichtet der Branchendienst Werben und Verkaufen (München). Die Kritiker fühlten sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt und monierten, dass ein Zitat aus der Bibel lächerlich gemacht werde. Im ersten Kapitel der Heiligen Schrift steht im Zusammenhang mit der Schöpfung: „Gott sprach: Es werde Licht“ (1. Mose 1,3).

Kommunikationschef äußert Bedauern

In einer Stellungnahme gegenüber dem Werberat bedauerte der Leiter der Kommunikationschef des Senders, Martin Hülsmann, dass Einzelne sich von der Werbung des Senders verletzt fühlten. Mit dem Motiv habe man nicht das religiöse Empfinden anderer verhöhnen wollen. Rücksprache mit Theologen hätten ergeben, dass keine allgemein anerkannten Grenzen überschritten worden seien.

Der Grundgedanke hinter dem Motiv sei lediglich, „dass Musik und die Freude an derselben als Teil der Gaben betrachtet werden kann, mit denen Gott die Menschen ausgestattet hat“, wird Hülsmann vom Branchendienst zitiert. Dass die Bibelstelle etwas abgeändert worden sei, sei „ausschließlich lustig gemeint“. Eine „Gotteslästerung“ durch die Verwendung von Christi Antlitz sei nicht beabsichtigt gewesen. Auch das UN-Kinderhilfswerk Unicef habe einmal Jesus gemeinsam mit Mutter Theresa und Mahatma Gandhi in einem Werbespot auftreten lassen. Über die Beschwerde und die Stellungnahme muss der Werberat bei seiner nächsten Sitzung entscheiden. Er hat keine Weisungsbefugnis, da er ein reines Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft ist.


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