Lewitscharoff: Sexuelle Revolution endete in Katzenjammer

30. April 2014 in Familie


Büchner-Preisträgerin Sybille Lewitscharoff: Übrig geblieben seien viele Menschen ohne feste Paarbeziehungen. «Besonders kompliziert hat es die Frauen erwischt»


Berlin (kath.net/KNA) Die «große sexuelle Befreiungswelle» der 1960er Jahre ist nach Auffassung der Schriftstellerin Sybille Lewitscharoff gescheitert. «Es folgte ziemlich rasch der Katzenjammer», sagte die Büchner-Preisträgerin am Dienstag in Berlin. Übrig geblieben seien viele Menschen ohne feste Paarbeziehungen. «Besonders kompliziert hat es die Frauen erwischt», fügte sie hinzu.

Lewitscharoff sprach im Rahmen des Kulturprojekts «Dekalog heute» über die biblischen Zehn Gebote. Das Gebot «Du sollst nicht ehebrechen» bedeute für die meisten Menschen heute «eine ziemliche Überforderung», meinte die Autorin. Auch wenn sie selbst einige Jahrzehnte nicht nach diesem Gebot gehandelt habe, «so achte und liebe ich doch Paare, die ein Leben lang gut zusammengehalten haben», so Lewitscharoff. Sie wirkten wie ein Sinnbild geglückten Lebens.

Lewitscharoff war wegen ihrer «Dresdner Rede» vom 2. März stark kritisiert worden. Darin hatte sie in der Retorte gezeugte Kinder als «Halbwesen» bezeichnet und die heutige Reproduktionsmedizin in einen Zusammenhang mit Praktiken der Nationalsozialisten gestellt.

Bei der Veranstaltung in Berlin sagte die Autorin weiter, das «lobenswerte Ende der Diffamierung» Homosexueller sei der einzige Erfolg der sexuellen Befreiung. Dafür werde man jedoch in der Bibel «leider keine schönen Belegstellen anführen können».

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