Ich habe mit einem Heiligen zu Abend gegessen!

22. April 2014 in Chronik


„Einige Wochen nach meiner Bischofsweihe wurde ich – für mich ganz überraschend – in kleinstem Rahmen zu einem Abendessen mit dem Heiligen Vater Johannes Paul II. eingeladen. Es war für mich wie ein Traum.“ Von Bischof Klaus Küng


St. Pölten (kath.net) Der St. Pöltener Bischof Klaus Küng berichtet von seiner ersten persönlichen Begegnung mit Papst Johannes Paul II. Die katholische Internetzeitung KATH.NET erinnert anlässlich der Heiligsprechung des 2005 verstorbenen Papstes an diesen Beitrag der KATH.NET-Serie „Warum Johannes Paul II. ein Heiliger ist“, der bereits vor der Seligsprechung im Jahr 2011 erstmals veröffentlicht worden war:

Papst Johannes Paul II - da denke ich gerne an meine erste persönliche Begegnung mit ihm zurück. Einige Wochen nach meiner Bischofsweihe wurde ich – für mich ganz überraschend – in kleinstem Rahmen zu einem Abendessen mit dem Heiligen Vater eingeladen. Anwesend waren nur der Heilige Vater, sein Sekretär und ein weiteres Mitglied des Päpstlichen Hauses. Es war für mich wie ein Traum. Der Heilige Vater war ganz natürlich und spontan, so als würden wir uns seit vielen Jahren kennen. Bestens informiert über die Kirche in Österreich nahm er regen Anteil, reagierte mit humorvollen Kommentaren und kam doch immer wieder auf das Wesentliche zurück.

Und nun wird er selig gesprochen! Das heißt, ich habe mit einem Heiligen zu Abend gegessen! Was war das Geheimnis seiner ganz besonderen Ausstrahlung, die auch auf junge Menschen wirkte und bis in die letzten Jahre seines Lebens erhalten blieb, obwohl er inzwischen krank und gebrechlich war?

Er war ein zutiefst mit Gott verbundener Mensch und zugleich total menschlich. Und immer für Überraschungen gut. Durch seine Herzlichkeit und Aufrichtigkeit vermochte er auch in sehr schwierigen Situationen tiefe Gräben zu überwinden. Seine Versöhnungsgesten wie z.B. die berühmte „Vergebungsbitte“ oder sein Gebet an der Klagemauer in Jerusalem waren so bewegend, weil sie total authentisch waren. Zugleich war er beeindruckend klar und fest in seinen Aussagen, die so etwas wie ein schlüssiges Gegenprogramm zu den heutigen Säkularismen darstellten. Mit ganzem Herzen versuchte er die unverfälschte Botschaft des Evangeliums der heutigen Welt zuzurufen und ebenso ging er mit ganzem Herzen auf die Menschen zu. Vielleicht war gerade das der Grund, warum man auf ihn hörte und, warum durch ihn bei vielen die Sehnsucht nach Gott erwachte und eine große Anziehungskraft von ihm ausging. Er war ein Heiliger unserer Zeit für unsere Zeit.

Möge sein heiliges Zeugnis uns ermutigen, ohne falsche Angst die Sendung der Kirche in den heutigen Verhältnisses wahrzunehmen.

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