'Man kann hier von einer gezielten Medienkampagne sprechen'

30. März 2014 in Deutschland


Mainzer Kommunikationsforscher Kepplinger zum Fall Limburg: Eine nicht geringe Mitverantwortung auch in der Medienberichterstattung. Einige bekannte Journalisten hatten von Anfang an die Absicht, den Limburger Bischof aus dem Amt zu drängen.


Limburg (kath.net)
Der Mainzer Kommunikationsforscher Mathias Kepplinger hat in einem Interview mit dem christlichen Medienmagazin PRO im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst auch von einer „gezielten Medienkampagne“ gesprochen. Kepplinger, der Professor für Empirische Kommunikationsforschung an der Universität Mainz ist, ortet eine "nicht geringe Mitverantwortung" dafür in der Medienberichterstattung. „Ein Teil der Medien hat zunächst versucht, die Differenzen zu Tebartz-van Elst in Glaubensfragen, etwa bei der Homo-Ehe, öffentlich gegen ihn zu thematisieren“, erklärt er gegenüber PRO. „Weil das missglückt ist, haben sie dann das Thema herausgepickt, auf das die Deutschen besonders sensibel reagieren: Geld. Das ist hierzulande immer skandalträchtig, selbst wenn es nur geringe Beträge sind, die in Frankreich oder den USA niemanden interessieren würden.“

Für Kepplinger stehe fest, dass einige bekannte Journalisten von Anfang an die Absicht gehabt haben, den Limburger Bischof aus dem Amt zu drängen. Da eine große Mehrheit ihrer Kollegen ihren Vorgaben bereitwillig gefolgt sei, sei dies auch gelungen. Kepplinger meinte dann noch wörtlich: "Die Berichterstattung hat nicht die komplexe Realität des Umbaus der Bischofsresidenz und des Ausbaus einer Wohnung reflektiert, sondern bestimmte Einzelheiten bewusst instrumentalisiert, wie etwa die berühmte Badewanne. Man kann hier von einer gezielten Medienkampagne sprechen, weil eine erkennbare Differenz bestand zwischen der Substanz der Vorwürfe und dem Aufwand, mit dem sie verbreitet wurden."


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