Birgit Kelle: Diese Sprachverhunzung ist ein 'Emanzen-Ding'

28. März 2014 in Deutschland


Düsseldorfer „Arbeitshilfe für geschlechtergerechtes Formulieren“ wurde unter dem Spottnamen „Gutmensch-Duden“ bekannt - Nach Kritik wurde jetzt der Text auf Anweisung des Oberbürgermeisters zur Hälfte gelöscht und muss überarbeitet werden


Düsseldorf (kath.net) Die umstrittene Arbeitshilfe „Klartext! Eine Arbeitshilfe für geschlechtergerechtes Formulieren“ der Stadt Düsseldorf wurde auf Anweisung von Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) zur Hälfte gelöscht. Darüber berichtete die „Bild“. Die unter dem Spottnamen „Gutmensch-Duden“ bekanntgewordene Arbeitshilfe war vom Düsseldorfer Frauenbüro erarbeitet worden. Einige „alberne Formulierungen“ – so wörtlich die Einschätzung des Oberbürgermeisters – wurden nach Angaben der Tageszeitung nun gelöscht, beispielsweise „Besser ‚Notlage‘ als ‚Not am Mann‘“ oder „Besser ‚unscheinbare Person‘ als ‚Graue Maus‘“. Ebenso werden „Milchmädchenrechnung“ und „Heilsuse“ nicht mehr erwähnt. Die Arbeitshilfe soll nun soll überarbeitet werden.

Eine der Hauptkritikerinnen der Arbeitshilfe war Birgit Kelle, Autorin des vielbeachteten Buch „Dann mach doch die Bluse zu“. In einer ersten Reaktion sagte sie gegenüber „Bild“: Der „gesunde Menschenverstand“ sorge schon dafür, dass die Leute „respektvoll miteinander umgehen“. Man könne nicht die „ganze Sprache auf den Kopf stellen“, nur weil sich „manche“ daran störten.

Zuvor hatte Kelle über die Arbeitshilfe bemerkt: „Das ist so ein Emanzen-Ding. Gut gemeint, aber schlecht gemacht. Durch diese Zensur unserer schönen Sprache bekommt keine Frau mehr Ansehen und Rechte.“ „Bild“ zitierte die Autorin weiter: „Echter Respekt und gleiche Rechte für alle sind doch viel wichtiger, als die Sprache mit solch politisch korrekten Begrifflichkeiten zu verhunzen. Zumal diese teils verkrampften Formulierungen eh niemand benutzt.“

Kelle forderte statt „reglementierender Eingriffe in die Formulierungsfreiheit der Menschen“: „Es wäre wichtiger öffentlich zu diskutieren, dass Mütter, die ihre Kinder zu Hause groß ziehen, nicht mehr als ,Heimchen am Herd‘ diffamiert werden sollten – das ist nämlich echter Sexismus.“

kath.net-Buchtipp
Dann mach doch die Bluse zu
Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn
Von Birgit Kelle
Gebundene Ausgabe, 192 Seiten
2013 Adeo
ISBN 978-3-942208-09-3
Preis 18.50 EUR

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