Evangelischer Theologe ruft Gemeinden zum Kollektenboykott auf

31. März 2014 in Deutschland


Innerevangelischer Streit: „Macht Euren Kirchenleitungen und Synoden klar, dass Ihr dort ganz bewusst die Kollekten verweigert, wo Euch Zwecke aufgezwungen werden, die Ihr – gebunden an Gottes Wort – aus Gewissensgründen ablehnen müsst!“


Wiesloch (kath.net/idea) Zu einem Kollektenboykott hat ein evangelischer Theologe Gemeindeleitungen aufgerufen. „Lasst nicht zu, dass mit dem Geld Eurer Gemeindeglieder und Gottesdienstbesucher Projekte finanziert und Zwecke unterstützt werden, die dem Evangelium und dem kirchlichen Bekenntnis widersprechen!“, schreibt Pfarrer i.R. Burkard Hotz (Wiesloch bei Heidelberg) in seinem Appell. „Macht Euren Kirchenleitungen und Synoden klar, dass Ihr dort ganz bewusst die Kollekten verweigert, wo Euch Zwecke aufgezwungen werden, die Ihr – gebunden an Gottes Wort – aus Gewissensgründen ablehnen müsst!“ Innerhalb der EKD-Gliedkirchen gibt es einen Kollektenplan, wonach an festgelegten Sonntagen in allen Gemeinden für bestimmte gesamtkirchliche Aufgaben bzw. Projekte gesammelt wird.

„Krasses“ Beispiel: „Eine Tür ist genug“

Als ein besonders „krasses“ Beispiel führt Hotz eine Kampagne der Evangelischen Frauen in Deutschland und der Evangelischen Männerarbeit der EKD an. Sie trägt den Titel „Eine Tür ist genug“. Ein etwa dreiminütiger Kurzfilm, der unter anderem im Kino-Vorprogramm gezeigt wird, soll die „heute gelebte Vielfalt von Liebes- und Lebensbeziehungen ins Gespräch bringen“. Da rasiert sich beispielsweise ein als Frau gekleideter Mann auf der Damentoilette, und eine Frau geht durch die Tür der Herrentoilette. Auf der Internet-Seite www.eine-tuer.de heißt es dazu: „Eine Tür ist genug – alle gehören dazu: Frauen und Männer, vom anderen oder vom gleichen Geschlecht angezogen, in Paarbeziehung lebend oder alleinstehend, Männer die sich als Frauen fühlen, Frauen, die sich als Männer fühlen, Menschen mit ganz individueller Geschlechtsidentität. Alle können miteinander leben, ohne sich gegenseitig Angst machen zu müssen. Niemand soll sich verstecken oder verbiegen müssen, niemand sollte sich überlegen fühlen.“

Kirchliche Initiative propagiert multisexuelle Gender-Sicht

Hotz kritisiert, am Beispiel der Klotür werde die multisexuelle Gender-Sicht propagiert. Was die EKD durch ihr Familienpapier kirchlich salonfähig gemacht habe, werde hier konsequent fortgesetzt: „Die im biblischen Zeugnis und im Bekenntnis der Kirche beschriebene Ehe von Mann und Frau wird bewusst relativiert und verliert weiter an Bedeutung.“ Die exklusive Stellung der Ehe von Frau und Mann werde als überholt dargestellt, so Hotz. Die Arbeitsgemeinschaft der Männerarbeit der EKD ist der organisatorische Zusammenschluss aller Einrichtungen für Männerarbeit in den Landeskirchen. Die Evangelischen Frauen in Deutschland sind der Dachverband von 38 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund drei Millionen Mitgliedern.


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