Nazareths muslimischer Bürgermeister: Verkündigung soll Feiertag sein

23. März 2014 in Weltkirche


Wie schon im Libanon soll durch den 25. März als Feiertag die gemeinsame Marienverehrung von Christen und Muslimen gefördert werden


Nazareth (kath.net/Fides) „Ich wünsche mir sehr, dass das Fest der Verkündigung (25. März) künftig ein offizieller Feiertag für die Bürger von Nazareth sein wird”, sagte der neue muslimische Bürgermeister von Nazareth, Ali Sallam, bei einer Begegnung mit Vertretern der verschiedenen Glaubensgemeinschaften, die ihm zu seiner Wahl gratulierten. An der Veranstaltung am vergangenen 17. März nahm auch der Patriarchalvikar für Israel des lateinischen Patriarchats Jerusalem teil. Alle Vertreter der anwesenden Delegationen – Christen, Muslime und Drusen – begrüßten den Vorschlag des neuen Bürgermeisters.

Wie das lateinische Patriarchat berichtet, bezog sich der neue Bürgermeister von Nazareth auf einen “Präzedenzfall” im Libanon, wo das Fest der Verkündigung seit 2010 staatlicher Feiertag ist, was damit begründet wird, dass die gemeinsame Marienverehrung von Christen und Muslimen gefördert werden soll.

„Da im Koran viel von der Jungfrau Maria die Rede ist, wurde dieser Tag zum nationalen Feiertag im Libanon erklärt”, sagte Sallam. „Weshalb sollten wir dies nicht auch in Nazareth tun, wo die Verkündigung stattgefunden hat?”

Ali Sallam wurde bei der Bürgermeisterwahl am vergangenen 11. März mit großem Vorsprung (62% zu 38 %) vor dem scheidenden Bürgermeister Ramez Jarayseh gewählt, der dieses Amt seit 1994 inne hatte. Einer ersten Wahl im Oktober vergangenen Jahres waren Proteste und Beanstandungen gefolgt, so dass das Oberste Gericht eine Wiederholung der Wahl anordnete. Ali Sallam trat für die von ihm selbst gegründete gemäßigte muslimische Liste Nassirati (“Mein Nazareth”) an.

Foto: Verkündigungsbasilika in Nazareth, © Wikipedia/Magalhães


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