Martin Mosebach: Schafft die Bischofskonferenzen ab!

13. März 2014 in Deutschland


Der bekannte Schriftsteller im Deutschlandfunk: Mit der Bischofskonferenz habe man die Illusion einer Nationalkirche geschaffen, die in der katholischen Tradition überhaupt nicht vorgesehen sei


Bonn (kath.net)
Der bekannt deutsche Schriftsteller Martin Mosebach (Foto) hat sich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk für die Abschaffung der Bischofskonferenzen ausgesprochen.

Diese hätten das Amt des Bischofs demontiert, und in einer Weise zum Schrumpfen gebracht, dass von dem eigentlichen Bild, das die Kirche von dem Bischofsamt hat, nicht viel übrig gelassen hat, meint Mosebach. Man habe damit die Illusion einer Nationalkirche geschaffen, die in der katholischen Tradition überhaupt nicht vorgesehen sei. Die Kirche brauche kein Gremium. "Wer bei der Bischofskonferenz siegt, ist die Bürokratie, die im Kirchenrecht im Grunde nicht vorgesehen ist", stellt der Schriftsteller fest, der dann insbesondere das Amt des Sekretärs der Bischofskonferenz kritisiert, das sich dieses verselbständigt habe.

Auf die Frage, an wem sich die Gläubigen orientieren sollten, meinte Mosebach, dass dies der Bischof sei. Dies sei die wichtigste Bezugsperson eines "traditionellen Katholizismus". "Und dieser Bischof ist heutzutage eingeklemmt in eine Fülle synodaler Gremien in seinem Bistum, die da geschaffen worden sind, und in die Bischofskonferenz, und kann sich im Grunde frei überhaupt nicht mehr bewegen."

In Deutschland treffe bei den Bischöfen die These "Gemeinsam sind wir schwach" zu. Die Bischofskonferenz sei eine "Gemeinschaft der Geschwächten".


Foto von Martin Mosebach: (c) Paul Badde


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