Bertone: Benedikt XVI. wollte schon früher auf Amt verzichten

12. Februar 2014 in Chronik


Früherer Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone behauptete, Papst Benedikt habe seinen Rücktritt ursprünglich schon kurz vor Weihnachten 2012 ankündigen wollen


Rom (kath.net/KNA) Papst Benedikt XVI. (2005-2013) hat seinen Rücktritt nach Aussage des früheren Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone ursprünglich schon kurz vor Weihnachten 2012 ankündigen wollen. Er habe Benedikt XVI. jedoch darauf hingewiesen, dass dies kein passender Zeitpunkt sei, berichtete Bertone dem katholischen Internetportal «korazym». Er habe dem Papst gesagt: «Sie müssen die Botschaft von der Kindheit Jesu verkünden; stören wir dieses Geschenk, das er der Kirche macht, nicht», so Bertone.

Die frühere Nummer zwei der Vatikan-Hierarchie berichtete, Benedikt XVI. habe ihn bereits «Mitte 2012» von über seine Absicht zum Rücktritt in Kenntnis gesetzt worden. Nach eigenen Angaben war er zu diesem Zeitpunkt die einzige Person, die von der Entscheidung gewusst habe. Erzbischof Georg Gänswein hatte am Montag in einem Interview bestätigt, dass er viele «Monate» vor der Ankündigung des Rücktritts von Benedikt XVI. eingeweiht gewesen sei.

Bertone berichtete weiter, dass er versucht habe, Benedikt XVI. zu einer Verschiebung des Rücktrittstermins zu bewegen. Er habe auf das eben erst begonnene «Jahr des Glaubens» sowie die schon begonnene Enzyklika über den Glauben verwiesen. Nach «weiterem Nachdenken und Gebet» habe Benedikt XVI. dann die unwiderrufliche Entscheidung getroffen, seinen Amtsverzicht am Gedenktag der Madonna von Lourdes, dem 11. Februar, bekanntzugeben.

Das Hauptmotiv für den Rücktritt von Benedikt XVI. war nach Angaben Bertones das Nachlassen seiner körperlichen und geistigen Kräfte. Der Papst habe ihm gesagt, dass er sich in seinem Alter nicht mehr danach fühle, beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro Millionen von Jugendlichen zu treffen.

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