Kardinal zuversichtlich für Neuanfang der ‚Legionäre Christi‘

11. Jänner 2014 in Aktuelles


Päpstlicher Sonderbeauftragte gegenüber Radio Vatikan: Große Mehrheit der Ordensmitglieder zeigt sich aufgeschlossen für notwendige Reformen.


Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Der päpstliche Sonderbeauftragte für die "Legionäre Christi" ist zuversichtlich, dass der Neuanfang der Ordensgemeinschaft nach dem Skandal um ihren Gründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) gelingt. Es habe "interne Spannungen" gegeben, die noch nicht gänzlich überwunden seien, eine große Mehrheit der Ordensmitglieder habe sich jedoch aufgeschlossen für die notwendigen Reformen gezeigt, sagte Kurienkardinal Velasio De Paolis am Donnerstag im Interview mit Radio Vatikan.

Das Generalkapitel des Ordens tagt seit Mittwoch in Rom, um über neue Statuten zu beraten und einen neuen Generaloberen zu wählen. Nach der Aufdeckung des skandalösen Doppellebens von Maciel und einer Untersuchung der internen Machtstrukturen des Ordens hatte der Vatikan im Mai 2010 radikale Reformen sowie eine geistliche Erneuerung des Ordens angeordnet. De Paolis wurde im Sommer 2010 von Benedikt XVI. zum Aufseher über den Orden bestellt und mit der Durchführung des Reformprozesses beauftragt.

Das geistliche Profil des Ordens sei auch ohne Bezugnahme auf dessen Gründer tragfähig, so De Paolis weiter. Notwendig sei hierzu allerdings, die bisherigen Statuten im Lichte der Neuerungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) zu überarbeiten. Dies gelte vor allem für die Ausübung von Autorität innerhalb des Ordens. Es müsse sichergestellt werden, dass Autorität nicht willkürlich sei.

Zugleich kündigte der italienische Kurienkardinal an, dass das Generalkapitel des Ordens eine Art öffentlichen Bußakt vollziehen werde. Jedes Ordensmitglied müsse die entstandenen Leiden "als Bußakt zur Erneuerung der 'Legionäre Christi'" annehmen.

Copyright 2013 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten.


© 2014 www.kath.net