Wollten 400.000 Briten 'Jedi' sein, um die Leute zu ärgern?

17. Februar 2003 in Jugend


Eine Internetkampagne warb vor der Volkszählung 2001 dafür, sich als "Jedi" auszugeben. Es kursierte das Gerücht, dass der Kult als Religion anerkannt werde.


London (www.kath.net) Fast 400.000 Briten - 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung - gaben bei der Volkszählung 2001 an, ein "Jedi" zu sein. Diese offiziellen Zahlen gab das "Office for National Statistics" (ONS) letzte Woche bekannt, nachdem bereits Anfang des Vorjahres heftig darüber spekuliert wurde, ob der Ritterorden aus dem Fantasyepos "Star Wars" ("Krieg der Sterne") nun auf einer Vorstufe zur Anerkennung als Religion stehe. Faktum ist, dass es nun in Großbritannien offenbar mehr "Jedis" als Juden oder Buddhisten gibt.

Die Motivation jener rund 400.000 britischen Staatsbürger, sich die Mühe zu machen, in das leere Feld mit "any other religion" das Wort "Jedi" zu schreiben, ist jedoch zu hinterfragen. Die Rückkehr der Jedi-Ritter wurde nämlich recht kommerziell durch eine Internetkampagne angeheizt. Man solle sich als "Jedi" bekennen, "weil man Star Wars liebe" oder "einfach um die Leute zu ärgern", lautete der Aufruf. Außerdem hätten Star-Wars-Fans irrtümlich angenommen, dass der Kult als "offizielle Religion" anerkannt werde, wenn 10.000 Menschen sich als "Jedi" bekennen, erklärte ein Sprecher des "Office für National Statistics".

Die meisten "Jedis" gab es in Brighton und Hove (2,6 Prozent), Oxford (2 Prozent), Cambridge (1,9 Prozent), Southampton (1,8 Prozent), die wenigsten an der Nord-Ost-Küste zwischen Sunderland und Hartlepool (0,16 Prozent). Man vermute, dass es vor allem die Altersgruppe der Teens und Twens gewesen sei, die sich als "Jedi-Ritter" bekannt hätten, hieß es von Seiten des ONS.


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