Religiöse Menschen weniger suchtanfällig als Atheisten

21. Dezember 2013 in Schweiz


Schweizer Forscher zur Studie: Wer an Gott glaubt, konsumiert seltener Tabak und Drogen.


Weinheim/Lausanne (kath.net/ idea)
Religiöse Menschen neigen deutlich weniger zur Sucht als Atheisten. Das hat eine Studie von Schweizer Forschern ergeben, wie die Januar-Ausgabe der Zeitschrift „Psychologie heute“ (Weinheim) berichtet. Für die Untersuchung des Universitätshospitals Lausanne befragten Wissenschaftler um Prof. Gerhard Gmel 5.387 junge Männer anlässlich ihrer Musterung für die Armee.

Sie wurden in fünf Gruppen aufgeteilt: Die „Religiösen“ glauben an Gott und besuchen den Gottesdienst. Die „Spirituellen“ sind der Meinung, dass es eine höhere Macht gibt, praktizieren aber keine Religion. „Unsichere“ wissen nicht, was sie von Gott halten sollen, und „Agnostische“ gehen davon aus, dass niemand wissen kann, ob es einen Gott gibt. Die fünfte Kategorie bilden die Atheisten. Wie sich herausstellte, unterscheiden sich die Gruppen in ihrem Suchtmittelkonsum.

Von den 543 religiösen jungen Männer rauchten 30 Prozent täglich, 20 Prozent nahmen mehr als einmal pro Woche Cannabis-Produkte zu sich und weniger als ein Prozent hatte im Jahr vor der Befragung Ecstasy geschluckt oder sich mit Kokain berauscht.

Jeder zweite Atheist raucht täglich

Von den 1.650 Atheisten griffen hingegen 51 Prozent täglich zur Zigarette, 36 Prozent kifften mehr als einmal wöchentlich und sechs bzw. fünf Prozent schluckten Ecstasy oder konsumierten Kokain. Die drei zwischen Religiösen und Atheisten stehenden Gruppen lagen mit ihrem Zigaretten- und Drogenkonsum in der Mitte.

Nach Angaben von Prof. Gmel – dem Leiter der Studie – belegen die Zahlen, dass der Glaube zu den schützenden Einflüssen vor dem Suchtmittelkonsum gehört. Offen bleibt nach der Studie, ob die Unterschiede zwischen den Gruppen mit moralischen Vorstellungen der Betreffenden oder der sozialen Kontrolle des Umfelds zu tun haben. Die Untersuchung wurde vom Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt.


© 2013 www.kath.net