Kardinal Meisner steht weiter positiv zu Bischof Tebartz-van Elst

11. Dezember 2013 in Deutschland


Kölner Erzbischof äußerte sich vor Journalisten über wiederverheiratete Geschiedene: An der Lehre der Kirche „wird der Papst nichts ändern können“. Thema waren auch seine bevorstehende Emeritierung und was er für seinen Ruhestand plant


Köln (kath.net) Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner stellte fest, dass er weiterhin positiv zum Limburger Bischof Tebartz-van Elst stehe. Natürlich wolle er gleichzeitig die Untersuchungen zu der Kostenentwicklung des Limburger Bischofssitzes abwarten. Sein von allen Seiten attackierter Mitbruder tue ihm leid und die bischöfliche Kollegialität gebiete es, den Amtsbruder nicht im Regen stehen zu lassen. Dies sagte der Kardinal am Dienstag im Rahmen eines Pressetermins, wie das Kölner „Domradio“ berichtete.

Dass der Limburger Bischof falsche Angaben darüber gemacht hatte, welche Klasse er bei einem Indienflug nutzte, dazu bemerkte Meisner allerdings: „Das ist - ich will mal sagen - eine Dummheit“, „das hätte er nicht machen sollen“, wie das Kölner „Domradio“ weiter berichtete. Meisner berichtete, dass er Tebartz-van Elst darin bestärkt habe, die verlangten 20.000 Euro Geldauflage zu zahlen, um dadurch eine Einstellung des gegen ihn laufenden Strafverfahrens wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen zu erwirken. Er habe, erläuterte Meisner wörtlich, zum Limburger Bischof gesagt: „Bezahl das, und dann ist das weg!“ Die „Aachener Zeitung“ berichtete zusätzlich, dass Meisner hinzugefügt habe: „Schade, dass dieses Haar in der Suppe drin ist”.

Der Kardinal kritisierte allerding auch, dass in Kevelaer, dem niederrheinischen Heimatort des Bischofs Tebartz-van Elst, die Nichten und Neffen des Bischofs zeitweise nicht zur Schule hätten gehen können und dass seine Verwandten auf der Straße angepöbelt worden seien, wie die „Aachener Zeitung“ berichtete. Meisner: „Das ist nun wirklich unfair, wie so ein Bischof in die Ecke gestellt wird.”

Der Kölner Kardinal geht nicht davon aus, dass die katholische Kirche wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zulassen werde. Darüber berichteten verschiedene Medien. „Ich halte das für ein Wunschdenken. Ich denke, das ist Lehre der Kirche. Daran wird der Papst nichts ändern können. Das ist meine Überzeugung.“

Meisner würdigte das Engagement von Papst Franziskus, das „Evangelium zu den Leuten zu bringen“, wie das Kölner „Domradio“ wörtlich zitierte. „Das ist schon ein toller Kerl, ich traue ihm allerhand zu“, so Meisner. Es gehe dem Papst dabei nicht um diplomatische Aktionen, sondern um den Glauben der Menschen.

Meisner rechnet mit seiner Emeritierung bis spätestens Februar, bemerkte er vor den Journalisten. Papst Franziskus hätte ihn allerdings gern noch zwei weitere Jahre im Amt gesehen. Meisner kenne noch kein genaues Datum, doch habe er inzwischen gehört, dass der Papst seiner Bitte entsprechen wolle, so das „Domradio“. Seine Ruhestand wolle er in Köln verbringen und sich u.a. der Seelsorge an alten Priestern und Ordensfrauen widmen. Wohnen wolle er in der bisherigen Wohnung des früheren Kölner Weihbischofs Heiner Koch, der jetzt Bischof von Dresden ist.

Auch einen kurzen Einblick in Persönliches gewährte Kardinal Meisner am Rand der Pressekonferenz: Er möge Hunde, besonders gefiele ihm die Rasse Golden Retriever, wie der „Kölner Stadtanzeiger“ berichtete. „So einen hätte ich gerne“. Doch die Großstadt Köln eigene sich nicht für einen Hund, außerdem könne er keine Hundeleine halten, da er beide Hände für seine Gehstöcke brauche.


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