Tausche Pistole gegen Bibel

14. Dezember 2013 in Weltkirche


Dominikanische Republik: Einen Monat lang evangelisierten Mitglieder evangelikaler Gemeinden in Abstimmung mit kommunalen Behörden in berüchtigten Vierteln der Hauptstadt Santo Domingo


Santo Domingo (kath.net/idea) In der Dominikanischen Republik haben zahlreiche Kriminelle ihre Waffen gegen Bibeln eingetauscht. Einen Monat lang evangelisierten Mitglieder evangelikaler Gemeinden in Abstimmung mit kommunalen Behörden in berüchtigten Vierteln der Hauptstadt Santo Domingo. Rund 1.300 Handfeuerwaffen, Messer und Macheten wurden dabei eingesammelt. Dafür erhielten die meist jungen Leute jeweils ein Exemplar der Heiligen Schrift.

Die Aktion sei ein Segen für das Land, sagte Pastor Braulio Porte (Santo Domingo). Die Aktion soll auf andere Städte ausgeweitet werden. Wie die Internetzeitung Christian Post berichtet, hatte die Regierung bei der Verbrechensbekämpfung zuletzt rund 3.000 Soldaten zur Unterstützung der Kommunen eingesetzt. Dass das Militär Polizeifunktionen wahrnimmt, sei bei Menschenrechtsaktivisten teilweise auf scharfe Kritik gestoßen. Das Auswärtige Amt in Berlin weist in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen auf die hohe Kriminalität in dem Karibikland hin. Teilweise trügen Dominikaner Handfeuerwaffen mit sich und setzten sie vor allem als Drohmittel ein. Allerdings richteten sich die Taten selten gezielt gegen Ausländer.

Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Mordrate in den vergangenen 20 Jahren auf 25 Tötungsdelikte pro 100.000 Einwohner gestiegen. Sie liegt jedoch noch weit hinter der anderer lateinamerikanischer Staaten, etwa Honduras mit 85 Tötungen pro 100.000 Einwohner. Die Dominikanische Republik nimmt etwa zwei Drittel der Karibikinsel Hispaniola ein; das andere Drittel gehört zu Haiti. Von den etwa 10,5 Millionen Einwohnern sind rund 75 Prozent Katholiken und 5,5 Prozent Protestanten; 16 Prozent sind ohne Religionszugehörigkeit. Die übrigen zählen zu Sondergemeinschaften und anderen Religionen.


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