Syrische Rebellen bekennen sich zu Entführung von Ordensfrauen

7. Dezember 2013 in Weltkirche


Sprecher der Rebellengruppe «Freie Kalamun-Brigaden»: Die Geiseln seien an einem sicheren Ort - Für die Freilassung der zwölf Nonnen werde im Gegenzug die Befreiung von 1.000 Frauen aus syrischen Gefängnissen gefordert


Beirut/Damaskus (kath.net/KNA) Im Fall der in Syrien entführten Ordensfrauen haben sich mutmaßliche Täter gemeldet. Wie die libanesische Tageszeitung «Daily Star» (Freitag) berichtete, forderte ein Sprecher der Rebellengruppe «Freie Kalamun-Brigaden» im Gegenzug für die Freilassung der zwölf Nonnen die Befreiung von 1.000 Frauen aus syrischen Gefängnissen. Die Geiseln seien an einem sicheren Ort, wird der Sprecher zitiert. Oberhäupter mehrerer Kirchen verlangen seit Montag die Freilassung der zwölf Ordensfrauen aus Maalula. Papst Franziskus rief zum Gebet für sie auf. Auch der libanesische Großmufti Mohammad Rashid Qabbani schloss sich den Appellen an und warnte davor, Christen und christliche Stätten anzugreifen. Dies könne «ausländischen Mächten» einen Grund für ein Eingreifen im Nahen Osten liefern.

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien, Johannes X. Yazigi, wiederholte seinen Appell an die internationale Gemeinschaft, zur Befreiung der Ordensfrauen beizutragen. In einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz sagte er, es sei an der Zeit «für konkrete Taten statt Worte». Seinen Informationen zufolge seien die entführten Schwestern in den 20 Kilometer entfernten, von Rebellen kontrollierten Ort Yabrud gebracht worden.

Libanesischen Medien zufolge sollen neben den zwölf Nonnen auch drei Mitarbeiterinnen des Thekla-Klosters in Maalula gekidnappt worden sein. Widersprüchliche Angaben gab es zu den Waisenkindern, die sich in der Obhut der Ordensfrauen befanden. Nach Aussage von Patriarch Johannes X. wurden sie ebenfalls verschleppt. Hingegen sagte der päpstliche Botschafter in Syrien, Erzbischof Mario Zenari, dem «Daily Star», die Kinder seien schon vor längerer Zeit aus Maalula in Sicherheit gebracht worden.

Das Thekla-Kloster war bereits im September in Gefechte zwischen Regierungstruppen und Kämpfern der Al-Kaida nahestehenden Rebellengruppe Jabhat al-Nusra verwickelt. In den vergangenen Tagen kam es dort erneut zu heftigen Kämpfen.

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