Vatikan und Uni Oxford stellen kostbare Bibeln ins Internet

3. Dezember 2013 in Chronik


Zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel, einer der kostbarsten Bibelausgaben weltweit, sind jetzt in hochauflösenden digitalen Kopien komplett im Internet zu studieren


London (kath.net/KNA) Zwei Exemplare der Gutenberg-Bibel, einer der kostbarsten Bibelausgaben weltweit, sind jetzt in hochauflösenden digitalen Kopien komplett im Internet zu studieren. Die zwischen 1454 und 1455 entstandenen Doppelbände des Mainzer Druckers Johannes Gutenberg gehören zu den ersten Druckwerken und Handschriften, die in einem Gemeinschaftsprojekt der Universitätsbibliothek Oxford und der Vatikanischen Bibliothek reproduziert wurden. Über die nächsten drei Jahre sollen insgesamt 1,5 Millionen Seiten fotografiert und für Forscher sowie die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich gemacht werden.

Die erste Gruppe veröffentlichter Schriften umfasst zwölf frühe Bibeldrucke sowie fünf griechische und vier hebräische Manuskripte. Dazu zählen die beiden doppelbändigen Gutenberg-Bibeln, von denen sich je eine im Besitz des Vatikan und der Oxforder Bodleian Library befindet. Ferner publiziert wurden die sogenannte Kölner Bibel, ein großformatiger, mit farbigen Holzschnitten geschmückter Druck von 1478-1479, und eine von dem Leipziger Forscher Konstantin von Tischendorf 1853 erworbene und in Oxford aufbewahrte Handschrift mit Teilen des griechischen Alten Testaments aus dem 9. Jahrhundert.

Unter den jüdischen Schriften befinden sich eine im 11. oder frühen 12. Jahrhundert in Spanien oder Nordafrika entstandene Abschrift der fünf Bücher Mose sowie Teile des Talmud, eines mittelalterlichen Kommentarwerks. Dieses Manuskript, das ein Schreiber um die Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert in der Provence fertigte, gehörte einst zu den Beständen der Heidelberger Bibliotheca Palatina und befindet sich seit 1623 im Besitz des Vatikan.

Finanziert wird das Digitalisierungprojekt mit umgerechnet 2,4 Millionen Euro aus der Polonsky-Stiftung, die von dem britischen jüdischen Unternehmer und Literaturwissenschaftler Leonard S. Polonsky geleitet wird.

Link zur Vatikanischen Bibliothek.

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