In Limburg haben es manche überaus eilig!

27. November 2013 in Deutschland


Vorab Fakten schaffen wollen offenbar gewisse Leitungspersonen des Bistums Limburg: Das aktuelle Limburger Direktorium ist als "Vorabdruck" ohne das Wappen des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst erschienen - UPDATE: Reaktion der Pressestelle


Limburg (kath.net) Das aktuelle Limburger Direktorium ist ohne das Wappen des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst erschienen. Es handelt sich um einen sogenannten "Vorabdruck", eine vorläufige Ausgabe bis Februar 2014. Dies erfuhr kath.net von Limburger Priestern. Auch im Internet lässt sich dies nachweisen, vgl. den Vorabdruck des Direktoriums 2014 (bis Feb.) mit den Direktorien des Jahres 2012/2013 sowie 2011/2012: Mediathek des Bistums Limburg.

Hier werden vorab Fakten geschaffen. Daraus ergeben sich zwei Fragen:

Erstens: Wer in der Limburger Bistumsleitung hat ein solch eklatant starkes Interesse daran, den rechtmäßigen Bischof Tebartz-van Elst unerwähnt zu lassen, ja, in Vergessenheit geraten zu lassen? Wer genau verantwortet eigentlich die Herausgabe des Limburger Direktoriums für das Kirchenjahr 2013/2014?

Zweitens: Wäre es denn umgekehrt für den Fall, dass der Limburger Bischof tatsächlich nicht zurückkehren sollte, tatsächlich derart unzumutbar gewesen, wenn sein Wappen noch für ein Jahr im Direktorium zu finden wären? Kann man, WILL man eigentlich jemanden, der mehrere Jahre Ortsbischof war, aus der eigenen Bistumsgeschichte ernsthaft einfach auslöschen? Selbst für den Fall, dass die hauseigenen Gegner des Bischofs mit ihrer Grundsatzkritik an ihm vollständig im Recht wären – und danach sieht es derzeit nicht aus –, selbst dann wäre zu fragen, ob „Vergessen“ und „Auslöschen“ wirklich der fruchtbringendste Weg der Vergangenheitsbewältigung ist.

Zum Vergleich: Im Erzbistum Köln gilt es derzeit als ziemlich wahrscheinlich, dass der Erzbischof Joachim Kardinal Meisner mit seinem 80sten Geburtstag Ende Dezember 2013 in die verdiente Pension gehen wird. Trotzdem erscheint das Direktorium für das kommende Kirchenjahr in Köln unter dem Wappen von Kardinal Meisner.

Update: Stellungnahme der Pressestelle des Bistums Limburg auf die Anfrage von kath.net

Der Pressesprecher des Bistums Limburg, Martin Wind, reagierte am Mittwoch auf die Anfrage von kath.net mit folgender Stellungnahme:

„Vor der endgültigen Drucklegung des Direktoriums standen noch Fragen im Raum, die in Absprache mit dem Bischof geklärt werden sollten. Da der Bischof zur damaligen Zeit nach Rom reiste und derzeit die vom Papst gewährte Auszeit außerhalb des Bistums verbringt, entstand die Notwendigkeit zur verlässlichen Unterrichtung der Mitarbeiter einen solchen Konzept- bzw. Vorabdruck zu erstellen. Dieser entstand im Dezernat ‚Pastorale Dienste‘ auf Grundlage der bereits mit Bischof, dem damaligen Generalvikar und dem Leiter des Dezernates erarbeiteten und freigegebenen Daten.

Das endgültige Direktorium befindet sich derzeit in der Druckerei und soll diese vor dem Jahresende verlassen.

Den Beziehern des Direktoriums entstehen durch den Konzeptdruck keine weiteren Kosten. Der Konzeptdruck wurde in der hauseigenen Druckerei hergestellt.

Im Direktorium des Bistums Limburg gab es in der Vergangenheit kein Vorwort des Bischofs. Für den Vorabdruck wurde hier auch keine Notwendigkeit gesehen.“

Auf die kath.net-Frage, warum das bischöfliche Wappen fehle, antwortete Wind kath.net abschließend: „Wie bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um einen Konzeptdruck. Dieser wurde auch mit Blick auf die Kosten so einfach wie möglich gehalten. Auf den Abdruck des bischöflichen Wappens wurde aus Kostengründen verzichtet.“



Foto: (c) für beide Screenshots Bistum Limburg


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