Erdö warnt vor Vereinnahmung der Vatikanumfrage durch Nichtkatholiken

20. November 2013 in Aktuelles


Kardinal Erdö, Generalrelator der Bischofssynode 2014: Diejenigen, die online ihre Meinung ausdrückten, „sind nicht notwendig katholisch oder Teil der Kirche oder Menschen des Glaubens“


Vatikan (kath.net) Der vatikanische Fragebogen zu Ehe und Familie könnte von Nichtkatholiken vereinnahmt werden, warnte Peter Kardinal Erdö (Foto), ungarischer Primas und Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Diejenigen, die der Umfrage des Vatikans über Familie und Evangelisierung zur Vorbereitung der nächsten Bischofssynode online ihre Meinung in ausdrückten, „sind nicht notwendig katholisch oder Teil der Kirche oder Menschen des Glaubens“, sagte er, wie der „Catholic Herald“ berichtete. Erdö ist der Generalrelator der Bischofssynode 2014, zu deren Vorbereitung die Erhebung des „Ist“-Zustandes katholischen Familienlebens dient.

Natürlich könne man den Text im Internet finden und jedermann könne ihn lesen, erläuterte Erdö, doch wolle man nicht die öffentliche Meinung ermitteln. „Vor allem wolle man nicht die Frohbotschaft oder die Lehre der Kirche von einem Meinungsüberblick abhängig machen“, erinnerte Erdö nach Angabe des „Catholic Herald“.

Der Vatikan hatte zunächst darauf hingewiesen, dass sich der Fragebogen an die Bischöfe wende und diese ihre Dekanate und Pfarreien in den Blick nehmen sollten. Doch dann hatte zunächst die Bischofskonferenz von England und Wales den Fragebogen mit Antwortmöglichkeit online gestellt.

Inzwischen haben auch die Katholiken im deutschsprachigen Raum die Möglichkeit, sich individuell an der Befragung zu beteiligen. Die Schweizer Bischofskonferenz wies in einer Pressemeldung sogar ausdrücklich darauf hin: „Auch die Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz sind eingeladen, ihre Anregungen, Kritiken und Erwartungen zum Thema über diese Umfrage einzubringen. Die Einladung ergeht selbstverständlich auch an ihre Familienmitglieder und/oder Lebenspartner(-innen), gleich welcher Konfessions- oder Religionszugehörigkeit.“ Denn es sei „Bischof Markus Büchel ein Anliegen, dass möglichst viele Menschen die Fragen beantworten.“


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