Kardinal Woelki: Jeden Tag Gebet «um einen guten Tod»

24. November 2013 in Spirituelles


Gedanke an den eigenen Tod sei ihm «seit Jugendtagen» vertraut, so Woelki. Eingebrannt habe sich ihm die Erzählung seiner Mutter, die am Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Flüchtlingsschiff «Wilhelm Gustloff» vor der Roten Armee fliehen wollte


Berlin (kath.net/KNA) Der Berliner Kardinal Rainer Maria Woelki (Foto) plädiert für einen aufmerksamen Umgang mit dem eigenen Sterben. Er selbst bete jeden Tag um «einen guten Tod». Mit Todessehnsucht habe eine solche bewusste Lebensweise nichts zu tun, erklärte Woelki in einem Gastbeitrag dem Monatsmagazin «Cicero» (Dezember). Vielmehr gehe es darum, «wach» so zu leben, dass «jede Stunde auch meine Todesstunde seien könnte».

Zugleich bekräftigte Woelki die Ablehnung der Sterbehilfe. Die Diskussion sehe er «mit großer Sorge». Für Christen sei es keine Option, den Tod selbst herbeizuführen, sagte er dem «Cicero». Die letzte Stunde liege bei Gott. «Auch mir selbst macht die Vorstellung Angst, einsam oder unter großen Schmerzen die Todesstunde erwarten zu müssen», bekannte Woelki. Aber als Christ habe er «keine Wahl» und er lebe «aus dem Glauben», dass Gott «mich auf meinem letzten irdischen Weg begleitet».

Der Gedanke an den eigenen Tod sei ihm «seit Jugendtagen» vertraut, so Woelki. Eingebrannt habe sich ihm die Erzählung der eigenen Mutter, die am Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Flüchtlingsschiff «Wilhelm Gustloff» vor der Roten Armee fliehen wollte. Kurzfristig zerschlug sich der Plan, wodurch Woelkis Mutter ihr Leben retten konnte. Die meisten Passagiere der «Gustloff» ertranken in der Ostsee.

Archivfoto: Kardinal Woelki und seine Eltern in einer Begegnung mit Papst Benedikt XVI.


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Foto Kardinal Woelki (c) Erzbistum Berlin


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