Demonstration für Abtreibungsverbot in Spanien

18. November 2013 in Weltkirche


Bürgerplattform «Recht auf Leben» erinnert Regierung an Wahlversprechen, das liberalisierte Abtreibungsgesetz rückgängig zu machen: «Natürlich ist der Kampf gegen die Wirtschaftskrise wichtig, aber nichts ist so bedeutsam wie das Leben einer Person»


Madrid (kath.net/KNA) Am Sonntag haben mehrere tausend Menschen in Madrid für ein Abtreibungsverbot in Spanien demonstriert. Trotz heftigen Regens und winterlicher Temperaturen marschierten Tausende durch das Zentrum der Hauptstadt, um den konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy an sein Wahlversprechen zu erinnern, das liberalisierte Abtreibungsgesetz der sozialistischen Vorgängerregierung rückgängig machen zu wollen.

«Seitdem sind zwei Jahre vergangen. Natürlich ist der Kampf gegen die Wirtschaftskrise wichtig, aber nichts ist so bedeutsam wie das Leben einer Person», erklärte die Vorsitzende der Organisation Bürgerplattform «Recht auf Leben», Gador Joya.

Die sozialistische Regierung Zapatero hatte 2005 Abtreibungen bis zur 14. Schwangerschaftswoche straffrei gestellt. Bei gesundheitlichen Risiken für die Mutter oder schweren Fehlbildungen des Fötus sind Abtreibungen seitdem bis zur 22. Woche erlaubt. Rajoys regierende konservative Volkspartei zog damals gegen das liberalisierte Abtreibungsgesetz vor das Verfassungsgericht. Bei den Parlamentswahlen 2011 kündigte sie an, das Gesetz umgehend rückgängig machen zu wollen.

Durch parteiinternen Streit und den Kampf gegen die Wirtschaftskrise geriet das Wahlversprechen ins Hintertreffen. Auch der von Justizminister Alberto Ruiz-Gallardon angekündigte Termin Ende Oktober für die Gesetzesreform wurde nicht eingehalten. «Wir wollen nicht länger warten. 300 Kinder fallen täglich diesem unseligen Gesetz zum Opfer», sagte Abtreibungsgegnerin Gador Joya am Rand des Protestmarsches.

Die Demonstration, an der zahlreiche Familien teilnahmen, wurde kurzzeitig durch eine Femen-Gruppe gestört. Fünf Aktivistinnen entkleideten ihre Oberkörper und schrien «Abtreibung ist heilig. Unser Körper - unsere Regeln». Die Polizei verhinderte Handgreiflichkeiten. Die Femen-Mitglieder wurden von den Beamten abgeführt.

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