Kritische Geistliche nehmen Anstoß an neuem Münchner Ordinariat

15. November 2013 in Deutschland


Zusammenschluss kritischer Diözesanpriester und Diakone moniert: Es fehle vielmehr ein grundlegendes Seelsorgekonzept. Rückmeldungen des diözesanen Prozesses «Dem Glauben Zukunft geben» seien nie aufarbeitet und veröffentlicht worden


München (kath.net/KNA) Der Neubau des Ordinariats der Erzdiözese München-Freising stößt auf kircheninterne Kritik. Am Donnerstag monierte der «Münchner Kreis», ein Zusammenschluss kritischer Diözesanpriester und Diakone, damit werde «das Ross von hinten aufgezäumt». Während die Verwaltung durch die «teure Zentralisierung» modernisiert und dadurch vielleicht etwas effektiver werde, fehle weiter ein grundlegendes Seelsorgekonzept.

Am Mittwoch war die 41,5 Millionen teure Großbaustelle in der Münchner Innenstadt erstmals ausführlich der Öffentlichkeit vorgestellt worden. In das neue Hauptgebäude, das noch bis Oktober 2014 umgebaut wird, sollen einmal die Hälfte der 800 Ordinariatsmitarbeiter einziehen. Seelsorgerisch tätig sind im Erzbistum rund 8.000 Frauen und Männer.

Die Initiative hält dem Münchner Kardinal Reinhard Marx vor, er wickle seine Diözese administrativ ab und lasse sich auf seelsorgerliche Fragen nicht ernsthaft ein. Dies zeige sich etwa am Umgang mit den mehrere Leitz-Ordner füllenden Rückmeldungen beim diözesanen Prozess «Dem Glauben Zukunft geben». Diese seien «nie aufgearbeitet und veröffentlicht» worden. Die Strukturreform bei den Pfarreien richte sich im Grunde nicht an den seelsorgerlichen Bedürfnissen der Menschen aus, sondern an der abnehmenden Zahl von Priestern.

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Foto Eingangsbereich des Münchner Ordiariates (c) kath.net/Petra Lorleberg


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