Pfarrer behindern Sitzung des moldawischen Parlaments

19. Oktober 2013 in Weltkirche


Dutzende orthodoxe Geistliche und Gläubige haben am Freitag in Moldawien gegen die geplante Aufhebung des Werbeverbots für homosexuelle Partnerschaften protestiert


Chisinau (kath.net/KNA) Dutzende orthodoxe Geistliche und Gläubige haben vergangene Woche in Moldawien gegen die geplante Aufhebung des Werbeverbots für homosexuelle Partnerschaften protestiert. Wie Medien des osteuropäischen Landes berichteten, blockierte die Gruppe den Haupteingang des Parlaments; eine Sitzung konnte erst mit Verspätung beginnen.

Die Demonstranten sangen laut einem TV-Bericht religiöse Lieder und verurteilten den Regierungsvorschlag scharf. «Wir werden nicht zulassen, dass solche Verbrechen zum Gesetz werden», sagte ein Demonstrant. Orthodoxe Bischöfe hatten den Parlamentariern im Falle einer Besserstellung von Homosexuellen bereits vor einigen Monaten den Ausschluss aus der Kirche angedroht.

Unterstützung bekamen die Gegner des Gesetzentwurfs vom Vorsitzenden der oppositionellen Kommunisten und einstigen Staatspräsidenten Wladimir Woronin. Seine Partei diene den «Interessen des Volkes» und lehne die Zulassung von Propaganda für Homosexualität ab, zitierten ihn örtliche Medien. Das Parlament musste seine Sitzung wegen Beschlussunfähigkeit abbrechen, nachdem die kommunistischen Abgeordneten den Saal verließen.

Das Parlament sollte am Freitag in zweiter Lesung über den umstrittenen Gesetzentwurf beraten. In erster Lesung wurde er bereits gebilligt. Bislang steht in dem Land Werbung für «nicht traditionelle Beziehungen» unter Strafe.

Die EU drängt die einstige Sowjetrepublik dazu, jede Diskriminierung von Homosexuellen zu unterbinden. Das sei eine Bedingung für eine Vereinfachung des Visa-Verfahrens und für ein mögliches Assoziierungsabkommen. Etwa 60 Prozent der 3,5 Millionen Bürger des Landes zwischen der Ukraine und Rumänien bekennen sich zur russisch-orthodoxen Kirche, gut 20 Prozent zur rumänisch-orthodoxen Kirche.

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