Die Heiligkeit der Kirche

2. Oktober 2013 in Aktuelles


Franziskus: Verlieren wir nicht die Hoffnung auf die Heiligkeit, beschreiten wir alle diese Straße! Lassen wir uns von der Heiligkeit Gottes anstecken! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Kirche ist auch für die Entferntesten offen und ruft alle, sich von der Barmherzigkeit, Zärtlichkeit und der Vergebung des Vaters umfassen zu lassen. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Katechese zur heutigen Generalaudienz, bei der er ein weiteres Merkmal der Kirche in den Mittelpunkt stellte: die Heiligkeit.

Die Kirche sei heilig, weil sie von Gott komme, „der selbst der Heilige ist, der getreu ist und sie nicht verlässt“. Die Kirche sei heilig, weil Christus sich für sie hingegeben habe (vgl. Eph 5,23) und auf untrennbare Weise mit ihr verbunden sei. „Sie ist heilig“, so der Papst, „weil sie vom Heiligen Geist geleitet, gereinigt erneuert und verwandelt wird“.

Die heilige Kirche umfasse in ihrem Schoß Sünder: „Die Kirche ist keine Kirche der ‚Reinen’“, so der Papst, der den Gedanken der Kirche der Reinen als Häresie kennzeichnete. Die Kirche bestehe aus uns sündigen Menschen (Männern, Frauen, Priestern, Bischöfen, Kardinälen, Päpsten). Sie weise niemanden zurück, sondern wolle, dass alle Menschen umkehren und so Gottes Erbarmen und Vergebung erfahren. Der Herr wolle hören, dass wir sagen: „Vergib mir, hilf mir zu gehen, verwandle mein Herz!“.

„Und der Herr kann das Herz verwandeln!“, so Franziskus: „In der Kirche ist der Gott, dem wir begegnen, kein rücksichtsloser Richter, sondern er ist wie der Vater des Gleichnisses aus dem Evangelium. Du kannst wie der Sohn sein, der das Haus verlassen hat, der in die Tiefe der Gottesferne gelangt ist. Wenn du die Kraft hast zu sagen: ich will nach Hause zurückkehren, wirst du die Tür offen vorfinden, Gott kommt dir entgegen, weil er immer auf dich wartet. Gott erwartet dich immer! Gott umarmt dich, er küsst dich und feiert ein Fest“.

Alle seien dazu berufen, in der Kirche den Weg der Heiligkeit zu begehen (vgl. Lumen gentium, 39-42). Die Kirche biete allen die Möglichkeit, den Weg der Heiligkeit zu beschreiten. Denn sie lasse Christus begegnen: in den Sakramenten, vor allem in der Beichte und in der Eucharistie. Sie teile uns Gottes Wort mit und schenke uns seine Liebe.

Der Papst rief alle dazu auf: „Verlieren wir nicht die Hoffnung auf die Heiligkeit, beschreiten wir alle diese Straße!“. Jeder Getaufte nämlich sei zur Heiligkeit berufen: „Lassen wir uns von der Heiligkeit Gottes anstecken!“. Die Heiligkeit liege nicht so sehr darin, Außergewöhnliches zu vollbringen, sondern auf Gottes Handeln zu vertrauen, der mit seiner Gnade unserer Schwachheit zu Hilfe komme.

„Wollen wir heilig sein?“, fragte Franziskus abschließend: „Der Herr erwartet uns! Alle, mit offenen Armen. Er erwartet uns, um uns auf diesem Weg der Heiligkeit zu begleiten. Leben wir voll Freude unseren Glauben, lassen wir uns vom Herrn lieben! Wir wollen Gott um dieses Geschenk im Gebet bitten, für uns und für die anderen“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Sehr herzlich heiße ich alle Pilger deutscher Sprache willkommen. Einen besonderen Gruß richte ich an den Vorstand, an die Nationaldirektoren, Mitglieder und Wohltäter der Päpstlichen Stiftung Kirche in Not. Liebe Freunde, der Herr lasse euer Gebet und euren Einsatz für die Sendung der Kirche in aller Welt, vor allem dort, wo sie geistliche und materielle Not leidet oder diskriminiert und verfolgt wird, immer mehr Frucht bringen. Von Herzen segne ich euch alle.


Video der Generalaudienz:



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